Österreich
109 Kinder missbraucht: Arzt zeigt keine Reue
Er soll 109 Buben, großteils in seiner Praxis, sexuell missbraucht haben. Der beschuldigte Urologe ist zwar geständig, zeigt aber laut Polizeibericht keinen Funken Reue.
Fast zwei Jahrzehnte lang soll sich der Urologe aus dem Salzkammergut an 109 Buben vergangen haben. Knapp ein Jahr nachdem die Handschellen klickten, hat die Welser Staatsanwaltschaft nun Anklage beim Landesgericht Wels eingebracht (wir berichteten). Besonders schlimm für die Opfer (40 waren jünger als 14 Jahre): Der Beschuldigte ist zwar geständig, zeigt aber laut einem Abschlussbericht der Polizei keine Schuldeinsicht, wie die "Krone" berichtet.
In Schulen als Sexual-Aufklärer
In Schulen soll er ohne Lehrerbegleitung den coolen Sexualaufklärer gespielt und sich so das Vertrauen der Jugendlichen erschlichen haben. Er habe ihnen praktische Tipps und Gratis-Kondome versprochen. Der Mediziner soll zwischen 2000 und Jänner 2019 insgesamt 109 großteils jugendliche Patienten schwer sexuell missbraucht haben. Passiert sein sollen die widerlichen Übergriffe in Gmunden, Schörfling (Bez. Gmunden), Vöcklabruck und in Ägypten. Dort besitzt er laut Staatsanwaltschaft ein Ferienhaus. Schon seit etwas mehr als einem Jahr sitzt der Urologe nun schon in U-Haft. Trotz der schlimmen Vorwürfe soll er in seinem Heimatort immer noch "Anhänger" haben. Ein Prozesstermin steht noch nicht fest. Fix hingegen: Dem Urologen (es gilt die Unschuldsvermutung) drohen wegen schwerem sexuellen Missbrauch zwischen fünf und 15 Jahre Gefängnis.