Österreich

54.526 Waffen bei Gericht im Vorjahr abgenommen

Rekord! 232.380 gefährliche Gegenstände, davon 435 Schusswaffen und 54.091 Hieb- und Stichwaffen, wurden 2016 an heimischen Gerichten abgenommen.

13.09.2021, 23:57
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Gerichte: Über 400 Schusswaffen und 54.000 Hieb- und Stichwaffen wurden 2016 abgenommen.
Bild: Daniel Schaler

Der Jahresvergleich zu 2015 zeigt eine Steigerung von insgesamt acht Prozent, wobei sich die Zahl der Schusswaffen um 15 Prozent im Vergleich zu 2015 reduziert hat: Konkret waren es im Vorjahr 435 Schusswaffen, 54.091 Hieb- und Stichwaffen (Rekordwert) und 178.054 sonstige gefährliche Gegenstände (ebenfalls Rekord) wie Nagelfeilen, Pfeffersprays, Schraubenzieher oder spitze Regenschirme. In Summe wurden somit im Vorjahr 232.380 Gegenstände abgenommen (auch höchster Wert), zum Vergleich: 2015 waren es 214.786, 2014 gut 178.000 Stück (alle Zahlen siehe Infobox). 13,7 Millionen investiert "Die Sicherheit der Mitarbeiter der Justiz sowie der Bevölkerung hat für mich oberste Priorität. Nach früheren Angriffen auf Justizpersonal in Gerichten haben wir in den vergangenen zwei Jahren 13,7 Millionen Euro in Sicherheitspersonal investiert und die Gerichtsgebäude und Staatsanwaltschaften bundesweit mit Zugangskontrollen ausgestattet. Die steigende Zahl der sichergestellten Gegenstände bestätigt uns, dass diese Sicherheitsmaßnahmen absolut notwendig sind und unsere Kontrollen gut funktionieren", sagt Vizekanzler und Justizminister Wolfgang Brandstetter (VP). Aktuelle Phänomene

Aktuelle Phänomene wie staatsfeindliche Bewegungen, Terrorismusverfahren oder andere öffentlichkeitswirksame Prozesse mit großem Medienandrang unterstreichen die Notwendigkeit der Kontrollen. Gezieltes und gründliches Vorgehen ist dabei unumgänglich: Unzulässige Gegenstände werden vorübergehend abgenommen und verwahrt, beim Verlassen des Gebäudes werden diese, wenn nicht das Waffengesetz oder andere gesetzliche Bestimmungen dagegensprechen, wieder ausgehändigt.

Abgenommene Gegenstände in den letzten Jahren Schusswaffen 2011: 403 2012: 533 2013: 418 2014: 447 2015: 509 2016: 435 Hieb- und Stichwaffen 2011: 50.352 2012: 51.686 2013: 51.487 2014: 49.726 2015: 52.496 2016: 54.091 Sonstige gefährliche Gegenstände 2011: 134.772 2012: 119.681 2013: 121.005 2014: 128.262 2015: 161.781 2016: 178.054 Gesamt 2011: 185.527 2012: 171.900 2013: 172.910 2014: 178.435 2015: 214.786 2016: 232.380

Um nachhaltig sicherzustellen, dass effizient gearbeitet wird, werden permanent Qualitätskontrollen wie beispielsweise halbjährliche „Mystery Checks" und laufend Schulungen des Sicherheitspersonals durchgeführt. Natürlich bilden sich auch die Justizbediensteten im Sinne der Sicherheit weiter: Brandschutzübungen, Deeskalationsschulungen sowie das Proben einer Gebäudeevakuierung stehen regelmäßig auf dem Programm. Die Justiz hat ihr Sicherheitssystem in den letzten Jahren massiv ausgebaut. In Österreich verfügen nun alle Gerichte und Staatsanwaltschaften über Zugangskontrollen.

(Lie)