Oberösterreich
Angst und Schrecken – dieser Online-Trend schockt Kids
Videos von Kindern allein in einem dunklen Raum, die schreiend an der Tür rütteln: "Ghost Pranks" sind ein gefährlicher neuer Social-Media-Trend.
Eltern sperren ihr Kind in ein dunkles Zimmer ein und spielen ihm Gruselsequenzen am Handy vor. Das Kind schreit und rüttelt verzweifelt an der Tür. Doch die Eltern lassen es im Zimmer eingesperrt und nehmen den schreienden Nachwuchs dann per Handy auf. Dieses Video wird später von anderen TikTok-Nutzern geliked und sorgt für hämische Kommentare im Netz.
"Ghost Prank" nennt sich dieser neue Internet-Trend. Er ist bis jetzt überwiegend im amerikanischen und asiatischen Raum verbreitet. Nun ist er auch Österreich angekommen.
Schlimme Folgen
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft Oberösterreich findet diesen Trend sehr bedenklich, Videos sollten keinesfalls geteilt werden: "Unterstützen Sie Kinder, die derartigen Situationen ausgesetzt werden", heißt es in einer Stellungnahme.
Die Anwaltschaft warnt vor den schlimmen Folgen von "Ghost Pranks": Ein solches traumatisches Erlebnis könne sich zu einer dauerhaften Angst verfestigen. Und: Ein Kind werde sich in anderen Gefahrensituationen nicht mehr vorbehaltlos seinen Eltern anvertrauen.
Höchste Sensibilität gefordert
Wie ist die Kinder- und Jugendanwaltschaft auf diesen viralen Trend gestoßen? "Heute" hat bei der Leiterin der Kinder- und Jugendanwaltschaft, Christine Winkler-Kirchberger, nachgefragt. "Einige sensible junge Eltern haben bei uns angerufen und uns darüber informiert", berichtet sie.
Laut Winkler-Kirchberger werde dieses neue Phänomen oft unterschätzt. Sie ist sich der Herausforderung bewusst: "Für uns als kleine Institution ist es sehr schwer, hier gegenzusteuern, aber wir wollen präventiv aufmerksam sein."
Daher rät sie den Eltern: "Teilen und liken Sie keine derartigen Beiträge. Sprechen Sie mit anderen Personen darüber und machen Sie auf die Grenz- und Rechtsverletzungen aufmerksam."
Mehrjährige Haftstrafen drohen
"Gerade bei Kindern ist höchste Sensibilität gefordert, denn dieser Trend geht zu weit", erklärt die Expertin. Kinderrechte würden mehrfach verletzt. Für das Quälen und Vernachlässigen Unmündiger drohen mehrjährige Haftstrafen.