Wirtschaft

Angst vor Teuerung am stärksten gestiegen

14.09.2021, 03:31
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Bild: Fotolia

Mehr als zwei Drittel der Österreicher fürchten einen Anstieg der Lebenshaltungskosten - im Jahr davor waren es nur 46 Prozent. Gleichzeitig herrscht größere Sorge um Gesundheit und Umwelt. Das ergibt eine neue Studie der "Generali"-Versicherung. Große Unterschiede bei der Bewertung gibt es zwischen Männern und Frauen.

Mehr als zwei Drittel der Österreicher fürchten einen Anstieg der Lebenserhaltungskosten - im Jahr davor waren es nur 46 Prozent. Gleichzeitig herrscht größere Sorge um Gesundheit und Umwelt. Das ergibt eine neue Studie. Große Unterschiede bei der Bewertung gibt es zwischen Männern und Frauen. Die Österreicher blicken zwar wieder vorsichtig optimistisch in die Zukunft. Laut aktueller Generali-Studie über die Zukunftsängste 2012 gaben 77 Prozent der befragten Bevölkerung an, wenig bis gar keine Angst zu haben. Im Vorjahr waren es noch 79 Prozent. Sorge Nummer 1: Teuerung Dennoch ist die Unsicherheit größer geworden: So fühlen sich die Österreicher von allen abgefragten Risiken stärker bedroht als vor einem Jahr. Die Teuerung ist die größte Sorge. Seit der ersten Erhebung 2005 haben sich die Österreicher noch nie um ein Risiko so gesorgt, wie aktuell um den Anstieg der Lebenshaltungskosten - 67 Prozent fühlen sich dadurch in ihrer Existenz bedroht (bei den Frauen sogar 70 Prozent!). Das sind um 21 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Angst um Wirtschaftskrise steigt Jeweils 57 Prozent fürchten sich vor einer schweren Krankheit und der globalen Umweltverschmutzung. Beschäftigte die Österreicher im Vorjahr sehr stark das Risiko eines Atomunfalls (nach der Katastrophe von Fukushima) und eines Pflegefalls, sind diese Themen aktuell nicht so präsent. Dafür haben die Kürzungen der staatlichen Gesundheits- (56 Prozent) und Sozialleistungen (55 Prozent) wieder an Bedeutung gewonnen. Ebenso bereitet die Verschlechterung der Wirtschaftslage mit 55 Prozent deutlich mehr Sorgen als in der Vergangenheit (2011: 38 Prozent). Frauen haben mehr Angst als Männer 37 Prozent gaben an, gegenüber 2011 weniger Geld zur Verfügung zu haben. Bei knapp jedem zweiten Österreicher (47 Prozent) ist das Budget gleichgeblieben. Im Geschlechtervergleich sind die Frauen mit einer Ausnahme weitaus ängstlicher als die Männer: Bei der Angst vor Verschuldung bzw. Zahlungsunfähigkeit eines EU-Landes liegen die Männer mit 46 Prozent knapp vor den Frauen (44 Prozent). Junge sind optimistischer als Ältere Sehr optimistisch blicken die 25- bis 30-Jährigen in die Zukunft. In dieser Altersgruppe geben 81 Prozent der Befragten an, wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft zu haben. Bei den 15- bis 24-Jährigen sind es lediglich 74 Prozent. Burgenländer am ängstlichsten Was die Bundesländer betrifft, blicken die Vorarlberger am gelassensten nach vorne - 84 Prozent haben grundsätzlich wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft. Danach folgen die Tiroler und Salzburger mit je 79 Prozent. Deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt von 77 Prozent liegt das Burgenland: Hier blicken lediglich 68 Prozent ohne Angst und Sorge in die Zukunft. Aufgeschlüsselt auf die diversen Zukunftsängste fürchten die Niederösterreicher und Burgenländer mit jeweils 73 Prozent einen Anstieg der Lebenserhaltungskosten am meisten. Einen deutlichen Unterschied zwischen dem Burgenland und dem Rest Österreichs gibt es bei der Sorge, selbst ein Pflegefall zu werden. Während im südöstlichsten Bundesland 70 Prozent dieses Risiko fürchten, sind es in allen anderen Landesteilen unter 60 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach dem Verlust der Kinder oder des Partners. Seite 2: Österreichs wichtigste Zukunfsängste Generali-Studie über die Zukunftsängste 2012 Wovon fühlen Sie sich bedroht (Angabe in Prozent)? Risiko Schnitt Männer Frauen 2011 1. Hohe Lebenskosten 67 64 70 46 2. Krankheit 57 50 64 50 Globale Verschmutzung 57 50 64 43 4. Kürzung bei Gesundheit 56 49 62 42 5. Kürzung der Sozialleistungen 55 50 60 38 Schlechte Wirtschaftslage 55 51 58 38 7. Ein Pflegefall zu sein 54 49 60 44 8. Währungskrise 49 45 52 38 9. Kürzung der Pension 48 40 56 40 Pflegefall in der Familie 48 45 51 43 11. Nuklear-Unfall 47 41 54 44 Höhere Steuern 47 46 49 33 13. Lokale Verschmutzung 45 39 49 30 Klimawandel 45 38 53 38 EU-Verschuldung 45 46 44 31 16. Kriminalität 43 38 48 35 Naturkatastrophe 43 39 48 37 Verlust der Kinder 43 34 51 37 19. Geringer Lebensstandard 40 34 45 29 20. Terrorismus oder Krieg 37 31 43 35 Verlust des Partners/Trennung 37 33 40 33 Politische Unruhen 37 33 41 27 Verlust von Wohlstand 37 35 39 25 24. Bedrohung durch Ausländer 36 35 37 27 25. Verkehrsunfall 31 27 35 28 26. Job-Verlust 25 23 28 23 27. Drogensucht der Kinder 24 21 26 21 28. Privatkonkurs 23 20 25 18 29. Unfall zu Hause/Freizeit 23 19 26 16 30. Vereinsamung 19 18 20 14 31. Passivrauchen 18 16 20 16 Unfall im Urlaub 18 16 20 16