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Ansbach-Attentäter kündigte "Racheakt" im Namen Alla...

14.09.2021, 13:24
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Nach dem Selbstmordanschlag in Ansbach am Sonntagabend haben Ermittler den Laptop und Handys des aus Syrien stammenden Attentäters Mohammad D. (27) ausgewertet und dabei deutliche Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund gefunden. Er selbst drohte Deutschen in einem Video mit Rache, der IS bezeihcnet ihn als "einer unserer Soldaten".

Nach dem am Sonntagabend haben Ermittler den Laptop und Handys des aus Syrien stammenden Attentäters Mohammad D. (27) ausgewertet und dabei deutliche Hinweise auf einen islamistischen Hintergrund gefunden. Er selbst drohte Deutschen in einem Video mit Rache, der IS bezeihcnet ihn als "einer unserer Soldaten". Die Explosion eines selbst gebastelten Sprengsatzes im Rucksack zerriss Hauptschlagader, Leber und Lunge des Attentäters. Nun ist mehr über den Toten bekannt. Er heißt laut "Spiegel" Mohammad D. und ist Syrer. Der war polizeibekannt und befand sich wegen Suizidversuchen in medizinischer Behandlung. Als Extremist ist er in der Vergangenheit nicht eingestuft worden. Das hat sich nun geändert. In der Nacht durchsuchten Beamte das Zimmer des Mannes in einem ehemaligen Hotel und stellten zwei Handys, mehrere SIM-Karten und einen Laptop sicher. Was sie auf den Geräten fanden, deutet auf eine Radikalisierung hin. Drohvideo an Deutsche gerichtet Auf einem Video stößt Mohammad D. in arabischer Sprache eine Anschlagsdrohung aus. Er kündigt einen Racheakt gegen Deutsche als Vergeltung für die Tötung von Muslimen an. Der Syrer gibt an, im Namen Allahs zu handeln und beruft sich auf den IS-Anführer Abu Bakr al-Baghdadi. Auch der Islamische Staat hat sich zu Wort gemeldet und behauptet: "Er war einer unserer Soldaten". Materialen für Sprengstoff entdeckt Weiters entdeckten die Beamten Zubehör für das Basteln von Bomben wie etwa Kanister mit Diesel, Drähte, Lötkolben oder Batterien. Der Attentäter trug eine Rolle mit 50-Euroscheinen bei sich. Laut Polizei war der Mann in sozialen Medien überaus aktiv. Er betrieb sechs Facebook-Accounts, mindestens einer davon mit falschen Personalien. Die Ermittler werten Handydaten und WhatsApp-Verläufe aus. "In der Summe deuten alle bislang aufgefundenen Inhalte und die Materialien darauf hin, dass dieser Anschlag einen islamistischen Hintergrund haben könne", sagte Bayerns Innenminister Joachim Hermann am Montagnachmittag vor Journalisten. Laut Innenminister Thomas de Maizière könnte es sich bei der Tat um eine Kombination aus IS-Terrorismus und einer psychischen Störung handeln. Einige Verletzte wieder zuhause Alle Opfer des Anschlags dürften außer Lebensgefahr sein, teilte Oberbürgermeisterin Carda Seidel mit. 15 Menschen waren verletzt worden, vier davon schwer. Mehrere leicht verletzte Menschen konnten die Krankenhäuser mittlerweile wieder verlassen. Seidel wies Kritik am Versagen der Stadt in der Flüchtlingsbetreuung zurück, der Asylwerber war seit längerer Zeit von der Stadt betreut worden.