Österreich

"Ziemlich peinlich" – Hilfe, Mama kommt auf Uni mit

13.09.2021, 14:53
Teilen
Edin Kustura, ÖH Vorsitzender an der JKU, erkennt einen Trend. Helikopter-Eltern werden an der Linzer Uni immer mehr.
Bild: AG Linz

Studenten, die mit ihren Eltern in der Studienberatung sitzen. Eltern, die für ihre Kinder an der Uni anrufen und nach Infos fragen. Die Helikopter-Eltern sind an der Linzer Uni gelandet.

Es ist ein nicht mehr all zu neues Phänomen: Eltern, die im wahrsten Sinne des Wortes wie ein Hubschrauber regelrecht über ihrem Nachwuchs kreisen. Die Rede ist von den so genannten "Helikopter-Eltern". Mittlerweile sind die überfürsorglichen Eltern auch an der Linzer Kepler Uni zu finden, wie der Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft an der Johannes Kepler Universität, Edin Kustura, weiß.

Anrufe und Eltern in der Studienberatung

"Immer mehr Eltern rufen an der Uni an und erkundigen sich für ihre Kinder über diverse Beihilfen. Manche beschweren sich auch über die Studienzeiten."

Unter Helikopter-Eltern, auch Hubschrauber-Eltern oder als Fremdwort Helicopter Parents (engl. helicopter parents oder paranoid parents), versteht man umgangssprachlich überfürsorgliche Eltern, die sich ständig in der Nähe ihrer Kinder aufhalten, um diese zu behüten und zu überwachen. Man verwendet die Metapher eines ständig um die Kinder kreisenden Beobachtungs-Hubschraubers für solche Eltern, deren Erziehungsstil durch Überbehütung und exzessive Einmischung in die Angelegenheiten der Kinder oder Heranwachsenden geprägt ist.

Auch in die Studienberatung, noch vor der Inskription, kommen die Helikopter-Eltern mit, erkundigen sich, wie das mit den Stunden und der Anwesenheitspflicht ausschaut, erzählt Kustura im "Heute"-Gespräch.

Studis sind Eltern peinlich

Viele von diesen Eltern haben selbst studiert, schwelgen dann in Erinnerungen aus der Studienzeit. Die angehenden Studenten selbst kommen da häufig gar nicht zu Wort. "Dass die Eltern bei solchen Terminen mit dabei sind, ist den Studis selbst oft ziemlich peinlich", sagt Kustura. Früher gab's das auch schon, war aber eher ein Einzelfall, so Kustura. In den letzten Jahren beobachte man dieses Phänomen immer häufiger, so der Vorsitzende der ÖH.

    30.04.2024: Angelina (15) totgefahren – keine Strafe für Lenker. Ein 55-Jähriger fuhr Angelina (15) mit dem Auto nieder, sie starb. Trotz Medikamenten-Überdosis wurden die Ermittlungen eingestellt. Die ganze Story hier >>>
    Sabine Hertel, Google Maps, zVg