Österreich

Erst dann wird der Strompreis wieder sinken

In Österreich werden zur Abdeckung des Gesamtstrombedarfs Gaskraftwerke benötigt. Solange das noch der Fall ist, können die Preise hoch bleiben. 

02.05.2022, 16:43
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Das Gas- und Dampfkraftwerk Mellach ist das leistungsfähigste Kraftwerk Österreichs.
zVg

In Österreich werden fossil betriebene Kraftwerke aktuell dringend gebraucht. Das größte vom Verbund betriebene Kraftwerk produziert im steirischen Mellach fast 5.000 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Auch die EVN betreibt ein wichtiges Werk in Theiß (NÖ), das Land Oberösterreich eines in Timelkam. Selbst in Wien-Simmering wird teures Erdgas aktuell in (Wien-)Energie umgewandelt.

Durch Gaspreis-Explosion wird Strom teurer

Die teureren Gaswerke vervollständigen den erst zu rund 78 Prozent durch erneuerbare Energie abgedeckten Markt – dadurch sprangen die Strompreise zuletzt rasend nach oben. Denn am Strommarkt gilt wie berichtet das Merit-Order Prinzip. Demnach bestimmt das im Betrieb teuerste Kraftwerk, das zur Strombedarfsabdeckung benötigt wird, die Höhe des Preises für alle. Auch wenn Wasserkraft günstiger Strom erzeugt, wird dieser trotzdem mit dem (höheren) Preis des Gaskraftwerkes gehandelt und an die Kunden weitergegeben.

Die Regierung versucht daher im Zuge der Energiewende die Abhängigkeit vom Gas herunterzuschrauben, indem mehr private Solaranlagen und die Windkraft gefordert und gefördert wird.  Denn die erneuerbare Stromproduktion muss um 27 Terawattstunden erhöht werden, also um rund 50 Prozent. Jedes Jahr soll eine Milliarde Euro in Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse fließen.

Erst 2030 soll es soweit sein

Bis es zur Energiewende kommt, ziehen noch weitere (teure) Jahre für Verbraucher ins Land. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) versprach im vergangenen Jahr: "Bis 2030 werden wir 100 Prozent unseres Stroms aus Erneuerbaren Energien erzeugen." Österreich würde dann seinen Strom ausschließlich aus Biomasse, Windkraft, Wasserkraft und Sonnenenergie erzeugen, ergänzte Vizekanzler Werner Kogler. Nun zweifeln erste Experten bereits am ambitionierten Plan der Regierung. 

Der ambitionierte Plan der Regierung.
BMK
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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg