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Facebook schränkt das Verschicken von Nachrichten ein
Nutzer des Facebook-Messengers können einzelne Nachrichten nur noch an eine begrenzte Anzahl Personen weiterleiten.
Große Tech-Konzerne beeinflussen mit ihren sozialen Netzwerken unser Leben: Sie bestimmen, was für Beiträge wir von Freunden, Unternehmen und Marken sehen. Die Plattformen können zudem auch die eigene Bubble fördern, Meinungen beeinflussen, und sie tragen ebenfalls zu einem großen Teil zur Verbreitung von Fake News bei.
Gegen Letzteres will das Tech-Unternehmen jetzt weiter vorgehen. Nutzer des Facebook-Messengers können in Zukunft Nachrichten nur noch an maximal fünf Personen oder Gruppen weiterleiten. Bisher hätten Inhalte an bis zu 150 Personen gleichzeitig weitergeleitet werden können, schreibt die "New York Times". Die Verbreitung von Fehlinformationen oder schädlichen Inhalten soll damit eingedämmt werden. Das soziale Netzwerk steht kurz vor den US-Wahlen und aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter Druck, gegen Fake News vorzugehen.
Abgeschaut bei WhatsApp
Bei WhatsApp – einem Tochterunternehmen von Facebook – wurde eine ähnliche Einschränkung schon 2018 umgesetzt. Damals wurde das Weiterleiten von 250 auf 20 eingeschränkt. Mittlerweile können bei WhatsApp Nachrichten nur noch an fünf Personen weitergeleitet werden. "Facebook testet solche Maßnahmen meist erst auf anderen Plattformen, bevor sie dann auf die Hauptanwendungen wandern. Spätestens jetzt, vor den US-Präsidentschaftswahlen, ist diese Einschränkung auf Messenger längst überfällig", erklärt der Social-Media-Experte Karim Bannour gegenüber "Pressetext.com".
Keine politische Werbung
Bereits letzte Woche hat Facebook weitere Maßnahmen angekündigt. CEO Mark Zuckerberg erklärte, dass in der Woche vor der Wahl am 3. November keine neue politische Werbung mehr auf Facebook zugelassen werde. Denn zu diesem Zeitpunkt bleibe nicht mehr genügend Zeit, um Falschinformationen noch vor dem Abstimmungstag richtigzustellen oder zu löschen.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass in der Woche vor der Präsidentschaftswahl gar keine politische Werbung auf Facebook mehr geschaltet wird. Kampagnen, die bereits vor dem Ablaufen von Zuckerbergs Frist gestartet wurden, dürfen weiterhin verbreitet werden.