Österreich

Fehlende Kreuze: FPÖ ortet 'Skandal erster Güte'

Helle Aufregung, weil in einem Spital keine Kreuze an den Wänden hängen. Die FPÖ schäumt, die Wiener ÖVP ist besorgt.

13.09.2021, 14:39
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Die Wogen gehen hoch nachdem bekannt wurde, dass das Wiener KH Nord alias Klinik Floridsdorf auf Kreuze in den Spitalszimmern verzichtet. In einer schriftlichen Stellungnahme zu "Wien Heute" sagte der Sprecher der Erzdiözese Wien, Michael Prüller, dass das "Kreuz, nicht nur Symbol für das Christentum ist, sondern auch ein Zeichen dafür, dass aus Leid Heil entstehen kann und dass Krankheit und Tod nicht das letzte Wort haben." FPÖ schäumt Für die FPÖ liegt ein "Skandal erster Güte" vor, wettert Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung. "Ein Krankenhaus ist mit Sicherheit kein Ort, den man freiwillig aufsucht. Hier einen Kniefall vor fremden Kulturen zu zeigen, ist schon ein starkes Stück."

Er kritisiert eine vermeintliche "Islam-Anbiederung" und kommt irgendwie auf die Idee, dass Väter "aufgrund falsch verstandener "Gutmenschlichkeit" ihre Töchter nicht mehr am Krankenbett besuchen dürfen könnten, wenn eine strenggläubige Muslimin im Nachbarbett liegt.

"Symbol Europas" Weniger hart, aber dennoch bestimmt äußert sich die Wiener ÖVP. Stadtrat Markus Wölbitsch bezeichnet die Entscheidung des Spitals als "unverständlich". Das Kreuz sei nicht nur als religiöses Symbol zu sehen, sondern "ein geistes- und kulturgeschichtliches Symbol Europas". "Wir sehen es nicht ein, dass sich die Stadt ohne breitere Reflexion einfach dagegen entscheidet", so Wölbitsch. Justizministerin Alma Zadic (Grüne) hatte sich in einem Antrittsinterview kürzlich als Freundin der Trennung von Staat und Religion geoutet. Öffentliche Räume würden "natürlich ohne religiöse Symbole auskommen". Die Aussage war auf Schulen gemünzt, dürfte aber auch bei Krankenhäusern gelten. Die Bilder des Tages

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