Coronavirus

Fitnesscoach (23) hat Herzmuskelentzündung nach Impfung

Ein Fitnesstrainer berichtete bei einer Pressekonferenz der impfkritischen Partei MFG von schweren Nebenwirkungen. Diese sind jedoch extrem selten.

21.01.2022, 15:15
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Fitnesstrainer Aleksandar ist im Dezember gegen das Coronavirus geimpft worden – eine Herzrhythmusstörung ist die Folge.
Sabine Hertel

Fitnesstrainer Aleksandar hat sein Hobby zum Beruf gemacht – das sieht man dem muskulösen 23-Jährigen sofort an. Seine Familie war im vergangenen Jahr mit Corona infiziert, er selbst blieb allerdings verschont. Um seiner Arbeit weiterhin nachgehen zu können, holte sich der junge Mann widerwillig seinen ersten Stich. Doch schon kurz nach der Impfung litt er unter langanhaltendem Schwindel und Übelkeit. Am 24. Dezember folgte Stich Nummer zwei. Kurze Zeit später musste er den Notarzt rufen. Die Diagnose: Herzmuskelentzündung und 48 Prozent Herzinsuffizienz.

Das erzählt Aleksandar in einer Pressekonferenz der impfkritischen Partei MFG – "Heute" berichtete. Auch die 26-jährige Tatjana hat ihre Impfung nicht vertragen. Die dreifache Mutter soll seit ihrer Impfung an Herzrhythmusstörungen, hohem Blutdruck und lange auch unter hohem Fieber gelitten haben. Aus Angst vor Konsequenzen durch ihren Arbeitgeber wollte sie jedoch nicht an der Pressekonferenz teilnehmen – so zumindest die Überlieferung der MFG.

367 Anträge wegen Impfschadens

Laut Experten sind schwere Nebenwirkungen nach der Corona-Impfung jedoch äußerst selten. Im Jahr 2021 wurden österreichweit 367 Anträge auf Schadensersatz wegen eines mutmaßlichen Impfschadens gestellt. Ähnlich wie bei anderen Medikamenten und Arzneimitteln können auch Corona-Impfstoffe Nebenwirkungen hervorrufen. Dazu zählen insbesondere vorübergehende Reaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber oder Müdigkeit. 

Seit dem Start der Covid-Impfungen vor ungefähr einem Jahr sind laut dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) 1.360 Personen mit zeitlicher Nähe zur Impfung im Krankenhaus behandelt worden. Dem gegenüber stehen mehr als 17 Millionen verabreichte Impfdosen und 61.500 Menschen, die im selben Zeitraum wegen einer Corona-Infektion hospitalisiert waren.

Nebenwirkungen gut behandelbar

Bis 19. November wurden laut BASG außerdem 184 Todesfälle gemeldet, die in zeitlicher Nähe zu ihrer Impfung liegen. In nur zwei Fällen wird bisher ein direkter Zusammenhang gesehen. Beide Fälle betrafen Personen, die mit einem sogenannten Vektorimpfstoff – also mit AstraZeneca oder Johnson & Johnson – geimpft wurden. Ärzte weisen jedoch darauf hin: Bei rechtzeitiger Erkennung sind diese Nebenwirkungen mittlerweile gut behandelbar.

Die MFG hat trotzdem angekündigt, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Impfpflicht vorgehen zu wollen. "Bei der kommenden Lawine von Impfschadensfällen, die das Impfpflicht-Gesetz bewirken wird, wird niemand mehr sagen können, er habe davon nichts gewusst oder dass er nur seine Pflicht erfüllt habe", zeigt sich Anwalt und Bundesparteiobmann Michael Brunner überzeugt.

    Um 9.30 Uhr am Freitag hatte MFG-Bundesobmann Michael Brunner eine Pressekonferenz im Wiener Cafe Museum in der Operngasse angekündigt.
    Sabine Hertel