Politik

MFG kurz vor "Impfopfer-PK" aus Café ausgesperrt

Skurrile Situation in Wien: Die impfkritische Partei MFG wollte eine Pressekonferenz in einem Café zur Impfpflicht halten, durfte aber nicht rein.

Rene Findenig
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Kurzfristig musste die Pressekonferenz verlegt werden.
Kurzfristig musste die Pressekonferenz verlegt werden.
Sabine Hertel

Um 9.30 Uhr am Freitag hatte MFG-Bundesobmann Michael Brunner eine Pressekonferenz im Wiener Cafe Museum in der Operngasse angekündigt. Gehen sollte es um das neue Impfpflicht-Gesetz – "Und: erstmals sprechen Impfopfer", hieß es von der Partei. Doch ausgerechnet die Impfung scheint den Auftritt der impfkritischen Partei verhindert zu haben. Wie Zeugen berichten, wurden die Verantwortlichen nicht zu ihrer Pressekonferenz ins Innenstadt-Café eingelassen.

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    Um 9.30 Uhr am Freitag hatte MFG-Bundesobmann Michael Brunner eine Pressekonferenz im Wiener Cafe Museum in der Operngasse angekündigt. 
    Um 9.30 Uhr am Freitag hatte MFG-Bundesobmann Michael Brunner eine Pressekonferenz im Wiener Cafe Museum in der Operngasse angekündigt.
    Sabine Hertel

    Der Grund: Gleich mehrere Teilnehmer konnten offenbar einen verpflichtenden 2G-Nachweis nicht vorweisen – waren also weder geimpft, noch genesen. Kurzfristig musste die Pressekonferenz "in die Büroräumlichkeiten eines Parteimitglieds" verlegt werden, wie es beim "Standard" hieß. Die MFG, die in Oberösterreich auch im Landtag sitzt, hatte zur Pressekonferenz auch die angeblichen Impfopfer "Aleksandar B., 23, Fitnesstrainer" und "Tatjana K., 26" geladen.

    Impfpflicht ist bereits beschlossene Sache

    Die umstrittene Impfpflicht ist bereits Gesetz. Um 19 Uhr war es am Donnerstag nach stundenlanger Debatte soweit: ÖVP, Grüne, SPÖ und NEOS stimmten im Nationalrat für die Umsetzung des Gesetzesentwurfes. Damit ist fix: am 1. Februar 2022 tritt die Impfpflicht in Kraft. Auf Antrag der Freiheitlichen wurde eine namentliche Abstimmung durchgeführt. Heißt, es wurde nicht durch einfaches Aufstehen, abgestimmt, sondern erst alle 183 Abgeordnete namentlich aufgerufen, um einen Stimmzettel in die dafür vorgesehene Box zu werfen.

    Alle 28 FP-Mandatare, Sozialdemokrat Josef Muchitsch und vier NEOS-Abgeordnete – Gerald Loacker, Fiona Fiedler, Stephanie Krisper und Johannes Margreiter – stimmten gegen die Impfpflicht. Alle anderen segneten diese ab – auch die parteilose Philippa Strache, was für viel Aufsehen sorgte, hatte sie sich doch selbst als Impfpflicht-Kritikerin geoutet. "Heute"-Chefredakteur Clemens Oistric hat die Ereignisse analysiert – das ganze Kommentar findest du HIER >>