Österreich

Frau rammte Mann Schere in den Kopf, sagt es war Unfall

Eine junge Ungarin soll in Wien ihrem Mann eine Schere in den Schädel gestochen haben. Sie bestreitet den Mordversuch und spricht von einem Unfall.

19.11.2020, 14:58
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29-Jährige verletzte ihren Mann mit einer Schere.
iStock(Symbolbild)/picturedesk.com

Emeke A. saß ein Jahr in der Justizanstalt, nun wartet seine Frau Beata A. auf den Richterspruch: Einen Tag nachdem der verurteilte Drogendealer aus der Haft entlassen wurde, kam es am 18. August diesen Jahres in der Simmeringer Wohnung der Ehefrau zu einer beinahe tödlichen Auseinandersetzung. "Die Angeklagte stach ihrem Ehemann eine spitz zulaufende fünfzehn Zentimeter lange Schere mit erheblicher Wucht in den Kopf. Die Klinge drang durch die Schädelhöhle in die Hirnhaut des Opfers ein", so die Staatsanwaltschaft.

Schere steckte in Kopf des Opfers

Durch die Schwere der Verletzung musste der Mann neurochirurgisch notoperiert werden. Alles sei ganz anders gewesen, behauptet der Verteidiger: "Meine Mandantin wollte sich ein Pflaster erneuern und warf die Schere im Frust gegen die Türe, da sie dachte, ihr Mann würde sie gerade einsperren. Doch genau in dem Moment öffnete sich die Türe und ihr Mann trat ins Zimmer. Die Schere traf ihn durch Zufall unglücklich am Kopf", so der erfahrene Anwalt Thomas Nirk zu "Heute". Er hält die Tat allerhöchstens für eine Körperverletzung.

Es drohen 20 Jahre Haft

Trotzdem soll die 29-Jährige danach nicht die Rettung gerufen haben. Erst ein vom Opfer per Handy kontaktierter Bekannter alarmierte schlussendlich die Einsatzkräfte. Die Staatsanwaltschaft klagt deshalb auf versuchten Mord. Um herauszufinden, was wirklich vorgefallen war, sollen jetzt die zwei Sanitäter, die das Opfer erstversorgten, vor Gericht aussagen. Bei einer Verurteilung im Sinne der Anklage droht der unbescholtenen Ungarin und Mutter eines 7-Jährigen Sohnes zwanzig Jahre Haft. Die Geschworenen am Wiener Landesgericht müssen heute ein Urteil fällen. Die Unschuldsvermutung gilt.

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