Österreich

Glattauer: Mehr Lindwurm statt Schönbrunn

Schuldirektor Glattauer gibt Noten. Heute: Mehr Lindwurm statt Schönbrunn. Jetzt noch die Handtaschen. Und: Wo die Hotline wirklich heiß ist.

13.09.2021, 15:27
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Glattauer gibt Noten: Die Kolumne jeden Montag in "Heute".
Bild: heute.at

Mehr Lindwurm statt Schönbrunn

In die Schulbücher muss mehr Lindwurm, Goldenes Dachl und Uhrturm und weniger Wien. Das fordern jetzt die Bildungsreferenten der Bundesländer. Wie der "Kurier" berichtete, wolle man die Wien-Zentriertheit – in einem Schulbuch werden die Landeshauptleute als "Verhinderer" und "Landesfürsten" geschmäht – nicht mehr länger tolerieren. Stattdessen sollten Schüler die wichtige Rolle der Bundesländer mit ihren eigenen Verfassungen, Landesgesetzen und Besonderheiten kennenlernen. Eh!

Note: Gut

Glattauer gibt Noten Niki Glattauer ist seit 20 Jahren Lehrer in Wien, aktuell Direktor des "SZ-FIDS" in Meidling. Dazu hat er 13 Bücher geschrieben. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten. Alle seine Artikel finden Sie hier!

... und jetzt noch die Handtaschen

"… doch als sie sich setzen wollte, war da dieses rechte Bein eines links am Fenster sitzenden Mannes, weit abgegrätscht, starr und steif, tief in den Raum vor dem Nebensitz gestellt. Und es bewegte sich um keinen Millimeter nach links, als die Lehrerin Reingard Söllner in der Straßenbahn neben diesem Bein Platz nahm." Das schrieb ich zum Thema "Manspreading" schon vor zwei Jahren in meiner Real-Satire "Ende der Kreidezeit". Bei mir greift die an diesem Tag eh schon eher unentspannte Lehrerin zur Glock. Und drückt ab. Gut, so weit gehen die Wiener Linien nicht, wenn sie jetzt via Facebook und Twitter sehr cool gegen männliche Spreiz-Beine kampagnisieren. Wie nun aber "Heute"-Leser richtig fordern, sollte sich die nächste Aktion an jene zumeist weiblichen Fahrgäste wenden, die glauben, der Platz neben ihnen sei für ihre Handtaschen reserviert, "Shebagging" genannt. Was das in einer Schul-Kolumne verloren hat? Viel, denn Schule beginnt ja bekanntlich nicht mit M, D, E oder dem lustigen Sesselkreis, sondern mit dem traurigen Schulweg; man frage eine auf Öffis angewiesene Lehrerin!

Note: Sehr gut

Wo die Hotline wirklich heiß ist

Die werte Bildungsdirektion Wien (WeBiDiWi) bittet mich, dahingehend aufzuklären, dass die Hotline für Eltern, Schüler (und sogar Lehrerinnen) nunmehr in der Kinder- und Jugendanwaltschaft untergebracht wurde. ☎ 01/7077000. Täglich heiß von 9.00 bis 16.00 Uhr.

Note: Sehr gut

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