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"Halbmond am Gipfel" – Alpenverein warnt vor Fake-Brief

Ein angeblicher Brief des Alpenvereins, der bereits 2006 als Fälschung aufflog, macht derzeit wieder seine Runde durch soziale Netzwerke.

28.03.2023, 19:33
Auch 17 Jahre später sorgt der Brief noch für Aufregung.
iStock/ Alpenverein

Mangelnde Medienkompetenz wird wieder einmal zur Fake-News-Falle. Wie der Alpenverein auf seiner Website informiert, geht derzeit ein gefälschter Brief der Organisation durch die sozialen Netzwerke. Der Österreichische Alpenverein schlägt darin angeblich die "Etablierung einer islamischen Sparte" im Alpenverein sowie "die Anbringung eines Halbmondes an einem Berggipfel" vor.

Dabei handelt es sich aber um eine glatte Voll-Fälschung. Schon im Jahr 2006 machte exakt jenes Faksimile die Runde. Beim aktuellen Schreiben wurde lediglich das Datum am Briefkopf ausradiert und mit dem 12.03.2023 ersetzt – was auch am optischen Unterschied der Schriften zu erkennen ist. 

Rechtskräftiges Urteil

Für Schlagzeilen sorgte diese Causa im Wahlkampf 2006. Damals hatte sich BZÖ-Obmann Peter Westenthaler auf jenen gefälschten Brief bezogen. Das Handelsgericht Wien verurteilte den Politiker 2008 auf Wiederruf. 

"In der Urteilsbegründung wird ausdrücklich festgehalten, dass der Alpenverein eine unabhängige und parteipolitisch neutrale Organisation ist. Wer diesen Ruf beeinträchtigt, muss mit unserer Gegenwehr rechnen", sagte Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora damals.

Als direkte Reaktion gab es eine gemeinsame Wanderung mit der Plattform "Christen und Muslime", um ein Zeichen für ein konfliktfreies Miteinander zu setzen.

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