Szene

Bohlen: "Wer es schaffen will, muss hart sein"

"Heute" traf den Poptitan zum Exklusiv-Interview. Darin verriet er, was man braucht, um ein Star zu sein und wie seine Tour aussieht.

13.09.2021, 16:20
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Am 6. Dezember holt "Heute" Dieter Bohlen samt Band in die Wiener Stadthalle. Warum er dabei komplettes Neuland betritt, hat er uns jetzt schon im Exklusivinterview verraten. "Heute": Die anstehende Tour heißt ja "Mega Tournee". Was genau ist denn jetzt so besonders an ihr? Dieter Bohlen: Ganz einfach die Tatsache, dass es meine erste echte Tournee ist. Mit Modern Talking oder Blue System haben wir mal in Moskau gespielt und dann wieder ganz woanders. Mich haben dann Leute angeschrieben und gemeint: „Mensch, komm doch auch mal zu uns!" Und das mache ich jetzt einfach. Ist man da selbst als "Poptitan" nervös? Nervös nicht. Aber so etwas wie Tourstress hatte ich ja auch nie. Das wird sich aber im Herbst ändern. Da betrete ich jetzt mit 64 Jahren totales Neuland. Was erwartet die Fans in der Wiener Stadthalle? Na ja, ich komme ganz spektakulär mit einem Motorrad auf die Bühne. Und dann sind da meine 22 Songs aus den letzten Jahrzehnten. Von Modern Talking über Yvonne Catterfeld und Pietro Lombardi bis Chris Norman. Dazu kommen auch die Geschichten zu den Songs, denn die kennen die Leute bestimmt noch nicht.

Setzen Sie dabei auf retro und spielen Sie die Songs, so wie die Leute sie kennen, oder wird es neue, veränderte Versionen geben? Songs verändern sich mit der Zeit, so wie sich ja auch Menschen verändern. Wir haben die Songs aber auch deshalb angepasst, weil ich jetzt zum ersten Mal alles alleine singe. Das habe ich bisher ja noch nie. Die neuen Versionen gibt es auch schon bald auf CD. Wie läuft das eigentlich beim Produzieren von Alben – was macht einen Erfolgsproduzenten genau aus? Die Kunst ist es, die richtigen Songs für die richtigen Künstler zu finden. Der Musikstil ist egal. Ein perfekter Sänger würde einen perfekten Song vernichten, wenn es nicht passt. Ist das Aussehen von Musikern heute nicht mehr so wichtig wie früher? Eindeutig. Man braucht sich ja nur einmal Ed Sheeran anschauen, dann sieht man, wie egal es ist. Was macht einen Dieter Bohlen nach 22 Nummer-Eins-Hits und Millionen verkauften CDs eigentlich noch echt stolz? Wenn ich etwas Neues mache und mit dem Resultat zufrieden bin. Ich habe gerade zum ersten Mal Regie bei einem Video geführt, bei der neuen Version von "Brother Louie". Und das ist klasse geworden! Weniger begeistert sind Sie ja oft als Juror bei DSDS. Kommt es da manchmal vor, dass Sie sich nach einer harten Bewertung denken, dass Sie jetzt vielleicht zu böse waren? Ja, aber nur zu Hause, wenn ich mir die fertigen Sendungen im Fernsehen anschaue. Wenn ich in der Jury sitze, dann kenne ich ja die Schicksale der Leute nicht. Da kommt es nur auf den Moment und die Performance an. Das Showgeschäft ist hart, und wer es hier schaffen will, muss auch hart sein. Noch zu Ihrem ersten Wien-Konzert im Dezember. Was werden sich die Leute wohl beim Verlassen der Stadthalle denken? Das ist einfach. Die werden sich nur denken: "Wow, war das ne geile Show." Denn genau das werden sie auch bekommen!

(rfr)