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Hilft die neue Apple Watch sogar gegen Corona?

Das Apple-Gerät kann die Sauerstoffsättigung im Blut messen. Ob dieser Wert auf eine mögliche Corona-Erkrankung hinweist, erklärt eine Expertin.

21.09.2020, 13:37
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Die neue Apple Watch kann die Sauerstoffsättigung des Bluts messen.
Apple

Beim diesjährigen Herbst-Event von Apple wurde unter anderem die neue Apple Watch vorgestellt. Ein Feature der Uhr, das auch nach der Präsentation noch für Aufregung sorgte, ist die Messung des Sauerstoffgehalts im Blut. So soll die Apple Watch innerhalb von nur 15 Sekunden messen können, wie es um den Blutsauerstoff des Trägers steht. Große Aufmerksamkeit hat dieses Detail auf verschiedensten Social-Media-Seiten insbesondere deshalb bekommen, weil der Sauerstoffgehalt im Blut ein Hinweis auf eine mögliche Corona-Erkrankung sein kann. "So kann man endlich früh erkennen, ob man an Corona erkrankt ist!", heißt es beispielsweise auf Twitter. Aber stimmt das auch wirklich?

Normalerweise wird die Sauerstoffsättigung im Blut mit einem sogenannten Pulsoximeter an der Fingerspitze gemessen. Der gemessene Wert gibt an, wie viel Hämoglobin mit Sauerstoff beladen ist, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen. Tiefe Blutsauerstoff-Werte können bei schweren Fällen von Covid-19 auftreten, da eine Covid-19-Lungenentzündung dem Patienten erschwert, Sauerstoff über die Lunge aufzunehmen.

    Künftig sollen Apple-Nutzer selbst entscheiden können, welche Apps sie im Internet tracken dürfen.
    Reuters

    "Die Apple Watch ist ein Lifestyle-Device"

    Ein geringer Blutsauerstoff-Wert kann außerdem auf andere Ursachen wie beispielsweise eine schwere Grippe oder Herzerkrankungen zurückgeführt werden. Daher könnte das Monitoring dieser Levels mit der Apple Watch dabei helfen, unbekannte Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen, heißt es.

    Kann die Apple Watch aber tatsächlich dabei helfen, eine Ansteckung mit dem Coronavirus im Anfangsstadium zu erkennen? Sabina Guler, Oberärztin an der Universitätsklinik für Pneumologie in Bern, weist darauf hin, dass es sich bei der Apple Watch um ein Lifestyle-Device und nicht etwa um ein medizinisches Gerät handelt. "Es gelten strikte Regeln, was medizinisches Equipment angeht. Alle Geräte, die aussagekräftige Messungen durchführen können, müssen CE-zertifiziert sein."

    Sabina Guler ist Oberärztin an der Universitätsklinik für Pneumologie in Bern.
    Inselspital Bern

    Weniger genau

    Das Problem bei der von der Apple Watch benutzen Technologie sei hauptsächlich die Ungenauigkeit der Messung. "Wenn der Blutsauerstoffgehalt gemessen wird, sendet man normalerweise rotes und infrarotes Licht durch den Finger hindurch. Am Handgelenk ist das nicht möglich, weshalb die Strahlen reflektiert und an das Gerät zurückgesendet werden müssen. Das kann durch verschiedenste äußere Einflüsse wie zum Beispiel Umgebungslicht verfälscht werden und ist daher weniger genau", so Guler.