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Israel untersucht Herzerkrankung nach Pfizer-Impfung

Dutzende Fälle von Herzmuskelentzündung nach Impfungen mit dem Biontech/Pfizer-Mittel beunruhigen. Jetzt wird ein möglicher Zusammenhang untersucht.

26.04.2021, 11:38
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Laut einer israelischen Studie schützt der Biontech-Impfstoff weniger gut gegen die südafrikanische Virus-Variante.
LOIC VENANCE / AFP / picturedesk.com

Gefährliche Thrombosen als sehr seltene Nebenwirkung hatten die Corona-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson in schiefes Licht gerückt. Nach eingehenden Untersuchungen und Neuevaluierungen bekräftigte die Europäische Arzneimittelagentur EMA aber ihr Urteil: Die Impfstoffe sind sicher, der Nutzen durch den Schutz vor Covid-19 überwiege das geringe Risiko an Nebenwirkungen bei Weitem.

Verdacht, aber viele Unklarheiten

Nun ist offenbar ein weiterer Impfstoff in Verdacht geraten, erkennbare Nebenwirkungen hervorzurufen. Das israelische Gesundheitsministerium untersucht gerade "Dutzende von Fällen" von Herzmuskelentzündung nach Impfungen mit dem mRNA-Vakzin von Biontech/Pfizer. Ein vorläufige Studie bei 5 Millionen Geimpften habe diese Auffälligkeit gezeigt, so Israels Corona-Koordinator Nachman Ash laut einer Meldung der APA.

Dabei gibt es aber noch sehr viele Unklarheiten. So ist nicht einmal fix, ob es sich überhaupt um eine ungewöhnliche Häufung von Myokarditis-Fällen handelt und ob es überhaupt einen Zusammenhang mit dem Impfstoff gibt. Ein Nachweis sei jedenfalls schwierig, da Entzündungen des Herzmuskelgewebes oft komplikationslos abliefen und durch eine Vielzahl von Viren hervorgerufen würden. Zudem habe es ähnliche Fallzahlen bereits in der Vergangenheit gegeben.

Vor allem junge Männer betroffen

Hersteller Pfizer hat auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters auf diese Veröffentlichung reagiert. Man sei sich der israelischen Beobachtungen bewusst, die überwiegend bei jungen Männern nach der Verabreichung der zweiten Impfdose aufgetreten seien. Gleichzeitig hielt das Pharmaunternehmen aber fest, dass unerwünschte Nebenwirkungen regelmäßig überprüft würden und man selbst keine erhöhte Rate von Myokarditis als in der allgemeinen Bevölkerung feststellen habe können.

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