Politik

Die Wahrheit dazu, wie viele Geimpfte im Spital landen

Für Aufsehen sorgt ein Bericht, der aufzeigt, wie viele Corona-Geimpfte in zeitlicher Nähe in Österreich schwere Nebenwirkungen hatten. Alle Details.

Rene Findenig
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Eine Mittarbeiterin impft mit einer Spritze einer ältere Frau in der Corona-Virus (COVID-19) Impfstraße im Austria Center Vienna (ACV) in Wien.
Eine Mittarbeiterin impft mit einer Spritze einer ältere Frau in der Corona-Virus (COVID-19) Impfstraße im Austria Center Vienna (ACV) in Wien.
Alex Halada / picturedesk.com

In einem Bericht des Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) wurden bisher über 2,4 Millionen Impfungen in Österreich bis zum 16. April 2021 erfasst – "Heute" berichtete. Dabei traten bei 286 Menschen in zeitlicher Nähe zur Corona-Impfungen mutmaßliche Nebenwirkungen auf, die einen Spitalsaufenthalt erforderlich machten. Erfasst wurden auch acht Thrombosen mit Thrombozytopenie, worunter auch eine 49-Jährige aufgelistet wird, die nach einer Corona-Impfung von AstraZeneca gestorben sein soll.

Insgesamt listet das BASG 20.264 gemeldete vermutete Nebenwirkungen auf, wovon der Großteil sehr leicht bis "moderat" verlief. Im Bericht ist auch genau aufgelistet, bei welchem Impfstoff die Spitalsaufenthalte folgten. 142 Mal war es bei AstraZeneca der Fall, 124 Mal bei Biontech/Pfizer und 20 Mal bei Moderna. Experten weißen nun aber auf die "Wahrheit" hinter den nackten zahlen hin, nämlich einer Unterscheidung zwischen "erwartbaren" und "wirklichen" Nebenwirkungen der Impfung.

Nebenwirkung nicht gleich Nebenwirkung

"Erwartbare" Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, eine Rötung der Einstichstelle und leichtes Fieber könnten bei allen Corona-Impfungen (und bei den meisten anderen Impfungen auch) auftreten. "Wirkliche" Nebenwirkungen, also "jede Reaktion, die schädlich und unbeabsichtigt" seien, würden nur äußerst selten auftreten. Außerdem verweist das BASG darauf, nicht die Zahlen falsch zu interpretieren. "Nicht jedes Krankheitszeichen, das im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung auftritt, ist auch auf die Impfung zurückzuführen", heißt es.

Die Erklärung: "Wenn Impfstoffe an sehr viele Personen verabreicht werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Impfung Beschwerden auftreten, die nicht durch die Impfung, sondern durch andere Ursachen, wie eine zeitgleich oder kurz danach aufgetretene andere Erkrankung, ausgelöst wurden", so das BASG. Bedeutet also heruntergebrochen: Nicht bei allen Geimpften war der Spitalsaufenthalt nach der Impfung auf diese zurückzuführen, sondern nur in zeitlicher Nähe davon. Zahlen, wie oft es tatsächlich anhand der Impfung zu schweren Nebenwirkungen kam, gab das BASG nicht bekannt.

Welche Impfstoffe die Zahlen betrafen

Die Krankenhausaufenthalte nach Impfungen betrafen in 124 Fällen einen zeitlichen Zusammenhang zum bisher am häufigsten eingesetzten BioNtech/Pfizer-Vakzin sowie 20-mal Moderna und 142-mal AstraZeneca. Bei 69 Patientinnen und Patienten wurden bisher Nebenwirkungen als lebensbedrohend gemeldet, 33 bei BioNTech/Pfizer, acht bei Moderna und 28 bei AstraZeneca. Insgesamt bei allen gemeldeten Nebenwirkungen von schwach bis stark führen Meldungen nach der Impfung mit AstraZeneca mit 25,77 Berichten pro 1.000 Impfungen die Liste an, gefolgt von 3,42 Meldungen pro 1.000 Impfungen bei Moderna und 2,96 Meldungen pro 1.000 Impfungen mit Biontech/Pfizer.

Insgesamt waren bisher 74 Todesfälle in zeitlicher Nähe zur Impfung aufgetreten, dazu kommen 69 lebensbedrohliche Zustände. Ebenfalls wird genannt, bei welchen Fällen es keinen Zusammenhang mit der Impfung gab: Bei vier Toten schloss die Obduktion einen Zusammenhang aus, 16 Personen starben an einer Corona-Erkrankung, sie hatten sich offenbar kurz vor der Impfung infiziert. 20 Mal kommen schwere Vorerkrankungen als Todesursache in Frage und bei 23 Fällen laufen noch Untersuchungen mit bisher offenem Ergebnis.

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