Wien

Kardinal Schönborn über die Bedeutung des Advents

Antworten von Kardinal Schönborn über die Hoffnung, und wieso sie auch in einem Advent voller Einschränkungen nicht verloren gehen wird. 

26.11.2020, 20:58
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Kardinal Schönborn, wie man ihn kennt: gütig lächelnd.
Helmut Graf

Am Sonntag beginnt der Advent. So ganz anders als gewohnt. Keine Weihnachtsmärkte. Keine Punschstände. Immerhin gibt es die Weihnachtsbeleuchtung. Aber wie seltsam ist die Atmosphäre: geschlossene Geschäfte, leere Straßen, gedämpfte Stimmung. Was wird aus all den Adventkränzen, die nicht verkauft werden können? Was wird aus dem Weihnachtsgeschäft, das für viele den wichtigsten Jahresumsatz bringt?

Aber worum geht es denn im Advent? Um einen, der gekommen ist, Licht ins Dunkel der Welt zu bringen! Weihnachten ist sein Geburtsfest. Die Welt, in die Jesus vor über 2000 Jahren hineingeboren wurde, war nicht viel anders als unsere. Eigentlich war sie schlimmer. Das jüdische Volk lebte in Unfreiheit. Gewalttaten waren an der Tagesordnung. Kriege und Hungersnöte suchten die Menschen heim. Und die Familie, in die Jesus hineingeboren wurde, war weit entfernt von unserem Wohlstand.

Trotzdem haben Engel bei seiner Geburt vom Frieden auf Erden gesungen. So hören wir es zu Weihnachten. Seither hat es nie an Menschen gefehlt, die trotz aller Not und Bedrängnis diesen Frieden gelebt und verbreitet haben. Sie sind auch heute die Hoffnung in diesem so anderen Advent.

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