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Impfpflicht-Fan Lauterbach wird Gesundheitsminister
Also doch! Die SPD benannte am Montag ihre Minister. Karl Lauterbach (SPD) übernimmt künftig das Gesundheitsressort - auf vielfachen Wunsch.
Die SPD benannte am Montag als letzte der drei Parteien der geplanten Ampel-Koalition ihre sieben Ministerinnen und Minister. Dabei sorgte Neo-Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Überraschung. Er besetzt das Gesundheitsministerium mit seinem wohl bekanntesten, aber auch umstrittensten Fachmann - Karl Lauterbach.
"Er wird es"
Der 58-jährige Gesundheitsexperte soll mitten in vierten Corona-Welle das Amt vom scheidenden Amtsinhaber Jens Spahn übernehmen. Die meisten Bürger hätten sich gewünscht, dass der nächste Gesundheitsminister vom Fach sei und dass er Karl Lauterbach heiße, sagte Scholz. "Er wird es."
Der 58-Jährige hatte noch am Sonntagabend im ARD-Talk bei "Anne Will" für eine Impfpflicht für alle geworben. Man werde die Corona-Pandemie überwinden, so Lauterbach, sie werde jedoch länger dauern, als viele dächten. "Wir werden das aber schaffen. Impfen wird die zentrale Rolle spielen, aber nicht nur [...] Wir werden den Kampf mit der Pandemie gewinnen".
Gleich viele Minister wie Ministerinnen
Vier Ressorts werden künftig von Frauen geleitet – damit ist die künftige Regierung mit Blick auf die 16 Ministerien zu gleichen Teilen mit Frauen wie Männern besetzt.
Die bisherige Bundesjustizministerin Christine Lambrecht wird künftig Verteidigungsministerin. Die hessische SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser wird Innenministerin. Hubertus Heil wird Minister für Arbeit und Soziales, das Bauministerium geht an Klara Geywitz.
Die bisherige Umweltministerin Svenja Schulze soll das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung übernehmen.
Abgelobung am Mittwoch
Das neue Bundeskabinett soll nach der für Mittwoch geplanten Wahl des neuen Bundeskanzlers vereidigt werden. Die Grünen besetzen das Außenministerium (Annalena Baerbock), das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Vizekanzler Robert Habeck), das Familienministerium (Anne Spiegel), das Umweltressort (Steffi Lemke) und das Agrarministerium (Cem Özdemir). Die FDP stellt den Finanzminister (Christian Lindner), den Verkehrsminister (Volker Wissing), den Justizminister (Marco Buschmann) und die Bildungsministerin (Bettina Stark-Watzinger).