Coronavirus

Leiharbeiter aus Wien brachte Corona nach Tirol

"Dem Virus sind Grenzen vollkommen wurscht" – Stadtrat Hackers Worte haben sich nur wenige Tage später bewahrheitet. Durch den Wiener Corona-Cluster bei einer Leiharbeitsfirma sind offenbar nun auch Menschen in Tirol infiziert worden.

22.05.2020, 14:01
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Goldenes Dachl in der Innsbrucker Innenstadt mit Alpen-Nordkette im Hintergrund
picturedesk.com/EXPA/APA

Wie die "Kronen Zeitung" am Freitag berichtet, wurde bei Ermittlungen rund um Neuinfektionen in Tirol von Ärzten festgestellt, dass diese ihren Ursprung in der Bundeshauptstadt hatten. So führt die Infektionskette führt demnach zurück zu einer Leiharbeitsfirma in Wien. So soll sich ein afghanischer Kochlehrling in Tirol das Virus durch Kontakt mit einem mittlerweile unter Quarantäne gestellten Leiharbeiter in Wien eingefangen haben. Der Afghane wiederum soll dann einen Zimmerkollegen angesteckt haben, beide Männer sollen in einem Schnellrestaurant arbeiten.

In den letzten Tagen nahm der Streit um das Coronakrisen-Management der Stadt Wien an Heftigkeit zu. ÖVP-Innenminister Karl Nehammer warf etwa der Stadtregierung vor, nicht ausreichend mit seinem Krisenstab zu kommunizieren. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) rückte daraufhin zur Verteidigung "seiner" Stadt aus. In der ZiB2 argumentierte er, dass Wien auch dort teste, wo es keine Symptome gibt und "mit der Lupe stärker reinschauen" in Bereiche wie Pflegeeinrichtungen und Flüchtlingsheime. Dabei sei vollkommen klar, dass bei vielen Testungen auch neue Fälle erkannt würden.

Hacker ortete "künstliche Aufregung" bei Nehammer. Wien und Niederösterreich hätten viel Grenzverkehr, "dem Virus sind Grenzen aber vollkommen wurscht". Hacker lasse sich da "gar nicht ein" auf eine ÖVP-Kampagne, die die Partei gegen Wien führen würde.

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