Gesundheit

Virologin: "Masken sollten weiterhin getragen werden"

Die österreichische Regierung hat das Ende der Corona-Maßnahmen beschlossen. Doch das Coronavirus bleibt uns erhalten, warnt Dorothee von Laer.

04.02.2023, 09:57
Die österreichische Virologin Dorothee von Laer sieht ganz klar das Ende der Pandemie, jedoch keine Auslöschung des Coronavirus.
Günther Pichlkostner / First Look / Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Nach drei Jahren Coronavirus-Pandemie will die österreichische Bundesregierung bis bis Ende Juni sämtliche Coronavirus-Krisenmaßnahmen beenden. Gleichzeitig steigen die Inzidenzen aktuell jedoch wieder. Waren es vor einer Woche regelmäßig bereits über 3.000 tägliche Neuinfektionen, so ist die Zahl in den vergangen Tagen sogar über 5.000.

Virologin Dorothee von Laer, Leiterin des Instituts für Virologie der Medizinischen Universität Innsbruck, in dem Beschluss den richtigen Weg, rät im "Heute"-Interview aber dennoch zur Maske:

Kann man sagen, "Corona ist vorbei"?Nein, die Pandemie ist vorbei, aber das Coronavirus bleibt uns erhalten.

Raucher gehen auch vor die Tür, um Nichtraucher zu schützen.

Ist es dann überhaupt der richtige Weg alle Maßnahmen fallen zu lassen?Die Pflicht ja. Aber einen Appell in der Grippe- und Corona-Saison Masken in geschlossenen Räumen, wo die Abstände nicht eingehalten werden können, zu tragen, sollte es weiterhin geben. Raucher gehen auch vor die Tür, um Nichtraucher zu schützen. Jeder kann in der Saison ansteckend sein, auch wenn er keine Symptome hat. Wir sollten daher während der Wintersaison Masken in Innenräumen tragen, um vulnerable Personen zu schützen.

Sollten wir auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterhin Maske tragen?Ja, aus virologischer Sicht absolut. Aber ob als Pflicht oder als ein Appell ist eine politische Entscheidung.

Wohl aufgrund von XBB.1.5 steigt die Zahl der Corona-Neuinfektion aktuell allerdings wieder. Könnte hier die Gefahr einer erneuten Welle bestehen?XBB.1.5. ist tatsächlich wohl ansteckender, aber nicht pathogener als bisherige Omikron-Varianten, das heißt man wird bei einer Infektion nicht schwerer krank. Also die Zahl der Infektionen könnte ansteigen, aber das wird wohl nicht zu einer Überbelastung des Gesundheitssystems führen.

Die Zahl der Infektionen könnte ansteigen, aber das wird wohl nicht zu einer Überbelastung des Gesundheitssystems führen.

Dann wäre da noch die Impfung. Wie könnte es damit weitergehen?Wahrscheinlich wird es, zusammen mit der Grippeimpfung, eine jährliche Auffrischungsimpfung im Herbst, vor der Wintersaison, mit einem angepassten Impfstoff geben.