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Million weg – Polizei gibt Warnung an alle Bürger aus

Internet-Betrüger versprechen das Blaue vom Himmel, doch am Ende ist das eigene Konto leer. Die Polizei warnt nun vor einer besonders perfiden Masche.

24.11.2022, 09:31
Die Polizei warnt vor einer neuen Welle an Verbrechen im Internet.
Bodo Marks / dpa / picturedesk.com

Weil es nach wie vor vermehrt zu Anzeigen wegen Anlagebetrugs nach dem Modus Operandi "Cyber Trading Fraud" in Vorarlberg kommt, hat das Landeskriminalamt nun eine Warnung an alle Bürger veröffentlicht: "Die finanziellen Schäden die die Opfer erleiden sind immens". In einem Fall habe ein Vorarlberger dadurch ein Vermögen von 540.000 Euro verloren, alleine im Ländle belaufe sich die Gesamtschadenssumme seit Anfang November auf rund eine Million Euro.

So werden Bürger reingelegt

Weil gerade in Krisenzeiten vermehrt Menschen ihr hart erarbeitetes Geld "in Sicherheit" bringen wollen, haben die Betrüger oft leichtes Spiel. Denn bei der Suche nach Alternativen landen Bürger schnell im Internet und kommen dort mit diversen Werbeinseraten in Kontakt. 

Diese werden von den Verbrechern gezielt geschalten. Die Opfer geben dann ihre Telefonnummer bekannt und werden kurze Zeit später von einem angeblichen Broker kontaktiert und die Tat nimmt ihren Lauf.

Zocken mit Anlage-Vehikeln

Die Opfer werden unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einer Veranlagung von Geldern verlockt. Ziel der Täter ist es, an das Geld der Opfer heranzukommen. Dies geschieht hauptsächlich per Internet, aber teilweise auch telefonisch und beinhaltet die Veranlagung von Geldern in Fonds, Aktien, Gold, Bitcoins, Optionen, Währungen und anderen Produkten.

"Dabei handelt es sich in der Regel um hochriskante Finanzinstrumente, die nur für erfahrene Anleger geeignet sind", warnt die Polizei.

Die Täter agieren allerdings hochprofessionell und setzen auf eindrucksvolle Werbemaßnahmen um eine Vielzahl von Personen zu erreichen. Außerdem sind die verwendeten Webseiten, Trading-Portale oder Handelsplattformen sehr aufwendig gestaltet. Durch die Nutzung österreichischer, deutscher oder britischer Telefonnummern möchten die Täter vermeintliche Seriosität vortäuschen, diese sind auch psychologisch hervorragend geschult.

Gewinn nur vorgetäuscht

"Auffallend ist, dass die Täter immer wieder über Fernwartungstools Zugriff auf die Computer und Handys der Opfer erhalten". Darüber würden in weiterer Folge Überweisungen, Kontoregistrierungen bei Handelsbörsen für Kryptowährungen, etc. im Namen der Opfer durchgeführt.

"Durch virtuelle Trades wird den Opfern suggeriert, dass das angebliche Investment steigt bzw. Gewinne erwirtschaftet werden, obwohl das nicht der Fall ist, fallweise kommt es auch zu einzelnen Auszahlungen, um das Vertrauen zu stärken", schreiben die Kriminalisten.

Das eigene Vermögen ist da aber dann meist schon futsch. Die einbezahlten Gelder werden in weiterer Folge über ein schwer durchschaubares Geldwäschenetzwerk geschleust und gelangen so zu den Tätern. Das erfolgt meist über Konten oder Zahlungsdienstleister im Ausland. Dadurch werden den Polizisten die Ermittlungen in diesem Bereich "maßgeblich erschwert".

So schützt du dich

Genau deshalb ist Prävention umso wichtiger. Das Landeskriminalamt rät dazu, prinzipiell jedes Angebot kritisch zu hinterfragen. Worauf man im Detail achten muss, erklären die Gesetzeshüter in einer Reihe von Tipps:

➤ Beachten Sie Investorenwarnungen der Finanzmarktaufsicht in Österreich unter www.fma.gv.at und gegebenenfalls anderen Staaten.

➤ Internetrecherche zum Unternehmen/Anbieter (im jeweiligen Land zugelassen, Betrugswarnungen) – ACHTUNG: oftmals werden scheinbare Bewilligungen auf den Plattformen angeführt – seien Sie skeptisch und hinterfragen Sie diese.

➤ Bei Aussicht auf hohe Gewinne/Renditen in kürzester Zeit ist äußerste Vorsicht geboten.

➤ Lassen Sie die angeblichen Broker unter keinen Umständen über Fernzugriffe auf Ihren Computer oder ihr Handy zugreifen.

➤ Oft stimmt der angebliche Firmensitz mit dem Empfängerland (Konto) nicht überein. Ein absolutes Warnsignal!!!

➤Wenn Plattformen kein Impressum aufweisen ist dies ein starker Hinweis auf eine betrügerische Plattform.

➤ Sollten Sie Opfer eines Anlagebetruges geworden sein, können Sie jederzeit Anzeige bei Ihrer zuständigen Polizeiinspektion erstatten.

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg