Szene

Neues Heidi Horten Museum eröffnet im Juni

Nach knapp zwei Jahren umfangreicher Renovierungsarbeit soll das Privatmuseum am 3. Juni seine Pforten öffnen. 

02.05.2022, 17:35
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Das Privatmuseum von Heidi Goëss-Horten widmet sich in seiner ersten Schau der Museumsgründerin selbst.
Heidi Horten Collection

In ein vormalig erzherzogliches Kanzleigebäude, zwischen Staatsoper und Albertina, zieht bald eine umfangreiche Kunstsammlung von Heidi Goëss-Horten, unter der Leitung von Direktorin Agnes Husslein-Arco, ein. Unter dem Titel OPEN soll das Privatmuseum am 3. Juni eröffnen. Das Projekt, das wie die Sammlung aus privater Initiative entstanden ist, stellt einen weiteren Meilenstein in der konstanten Weiterentwicklung der Heidi Horten Collection dar.

"Ich sehe mein Museum als Ort des Entdeckens, des sinnlichen Erlebens, des Kunstgenießens – denn genau das war und ist die Kunst bis heute für mich: ein unverzichtbarer Genuss! Ich wünsche mir, dass die Menschen, die mein Museum besuchen, dieses Gefühl genauso erleben." - Heidi Goëss-Horten

Drei Ausstellungsebenen, die durch freischwebende Treppen verbunden sind, bieten auf rund 1.500m2 großzügige Ausstellungsflächen. Ein Atelier mit Terrasse ist kreativen Vermittlungsaktivitäten gewidmet. Neben der Kunst steht auch die Architektur von "the next enterprise" im Vordergrund.

    Das Heidi-Horten-Museum soll bis zum Frühjahr 2022 fertiggestellt werden.
    Helmut Graf

    Tea Room, Museumsgarten und Frauenbildnisse

    In einem Tea Room, gestaltet von den Künstlern Markus Schinwald und Hans Kupelwieser, können Besucher und Besucherinnen entspannen. Im Museumsgarten finden Skulpturen aus der Sammlung ihren Platz. Die erste Themenausstellung widmet sich ab Herbst 2022 der Museumsgründerin selbst und stellt einen wesentlichen Gesichtspunkt ihrer Sammlung in den Fokus: Frauenbildnisse und Aspekte von Weiblichkeit.

    Im Mittelpunkt steht dabei, laut Aussendung, die Mode, das beherrschende Modell für den Zeitgeist, die Gesellschaft und ihren Wandel. Der österreichische Designer Arthur Arbesser inszeniert ausgewählte Haute Couture aus dem Besitz Heidi Goëss-Hortens neben Werken von Kees van Dongen, August Macke und Andy Warhol sowie zeitgenössischen Ergänzungen von Sylvie Fleury, Lena Henke, Birgit Jürgenssen, Michèle Pagel und anderen.

    Kritik vor Museumseröffnung

    Im Vorfeld der Museumseröffnung gab es immer wieder Kritik am Ursprung des Vermögens der in Kärnten lebenden Milliardärin. Ihr verstorbener Mann, Helmut Horten, legte laut "Presse" den Grundstock seines Konzerns in der NS-Zeit, ermöglicht durch Zwangsverkäufe von jüdischen Kaufhausbesitzern. Horten gab ein Privatgutachten in Auftrag, das sich mit der Nazivergangenheit ihres verstorbenen Mannes auseinandersetzt.

    Demnach hätte Horten keine Notsituation für jüdische Geschäftsleute herbeigeführt oder verschärft. Als er Kaufhäuser von jüdischen Besitzern übernahm, sei er zwar Nutznießer gewesen, jedoch habe er laut dem Gutachten die "Arisierung" nicht vorangetrieben. 

      Chiara Ferragni scheint nicht zu frieren.
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