Präsident: Zeit für die Familie und einen Telefon-Ma...

Schon in seiner Zeit als Grünen-Klubchef war die Nachdenkpause sein Markenzeichen. Bedächtig bestritt Van der Bellen auch den Tag nach seinem größten politischen Erfolg: mit Ehefrau Doris Schmidauer, einer nur kurzen Team-Sitzung und Telefonaten mit Amtskollegen.

Sonntagabend, 21.34 Uhr: "We are the champions" schallt es aus den Lautsprechern, als in die Wiener Sofiensäle einzieht. 1.300 Fans jubeln, er hält eine Dankes-Rede, Applaus, Musik. Händeschüttelnd zieht er durch den Saal. Um 22.30 Uhr zieht er sich zurück. Mit Familie, Freunden und den engsten Mitarbeitern wird im privaten Rahmen gefeiert. "Bis Mitternacht", berichtet ein Vertrauter. Dann sei das "First Couple" in die Wohnung in Mariahilf gefahren. Am Montag habe das Paar "ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt". Danach ging es los: Mehrere Dutzend Gratulanten, darunter Vertreter anderer EU-Staaten, aber auch aus Übersee, rufen an. Wer, das will das "Team VdB" nicht verraten. Der neue Bundespräsident wolle erst die Verkündung des amtlichen Endergebnisses durch den Innenminister abwarten. Funkstille auch auf Facebook und Twitter. Um 15 Uhr trifft Van der Bellen sein Team auswärts. "Eine kurze Besprechung", heißt es. Danach ging es wieder heim. Nach dem Abendessen mit Doris Schmidauer gönnt sich das einstige "Flüchtlingskind", das zum Bundespräsidenten gewählt wurde ein (österreichisches) Bier. (enu)