Österreich

SS-Lied-Affäre: JKU will Geschäftsführer feuern

Weil der Absolventenverein der JKU im Verdacht steht mit einer Textzeile aus einem SS-Lied zu werben, wurde nun dessen Geschäftsführer gefeuert.

13.09.2021, 18:27
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Die SS-Lied-Affäre an der Linzer Uni hat nun erste Konsquenzen.
Bild: JKU, privat

Das ging schnell! In einer Broschüre zum Burschenbundball am 2. Februar in Linz warb die Kepler Society – das ist das Absolventenverein der Uni – mit dem Spruch "… so bleiben wir doch treu". Das Problem: Genau diese Textzeile gibt es auch in einem Lied aus dem Jahr 1814 von Max von Schenkendorf. In dem Lied heißt es "Wenn alle untreu werden, so bleiben wir doch treu." Allerdings diente es auch der SS (Schutzstaffel) als Treuelied. Im Liederbuch der SS war es das drittwichtigste Lied nach dem Deutschland- und dem Horst-Wessel-Lied. Die Folge für die Kepler Society: Der Linzer Thomas Diesenreiter von der Kulturplattform KUPF, reichte bei der Staatsanwaltschaft eine Anzeige gegen den Verein, dessen Geschäftsführer und den Vorstandsvorsitzen ein.

JKU-Rektor Meinhard Lukas reagierte rasch: "Das ist nicht zu tolerieren. Das Inserat der Kepler Society in der Ballbroschüre des Burschenbundballs ist inakzeptabel", sagt er im Gespräch mit "Heute". Erste Konsequenz: Der Geschäftsführer – er ist Angestellter der JKU – soll entlassen entlassen werden. Neujahrsempfang abgesagt "Auch wenn die Kepler Society ein eigenständig geführter Verein ist, werden wir unseren Einfluss in Generalversammlung und Vorstand geltend machen, dass das Inserat Konsequenzen hat", so Lukas. Es soll ein kommissarischer Geschäftsführer eingesetzt werden und der anstehende Neujahrsempfang der Kepler Society am Dienstag soll abgesagt werden. Darüber hinaus hat Lukas die Rechtsabteilung der JKU und Rechtsanwalt Wolfgang Moringer mit der rechtlichen Prüfung des Inserats beauftragt.

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    (gs)