Wien

Stadt Wien fördert jetzt Wissenschafter aus der Ukraine

Mit insgesamt 250.000 Euro werden Projekte gefördert, die ukrainische Forscher unterstützen. Es sei eine "Win-Win Situation für die Wissenschaft".

06.04.2022, 15:30
Teilen
Mit 250.000 Euro unterstützt die Stadt ukrainische Forscher. Davon profitieren soll auch die österreichische Wissenschaft.
Bild: Fotolia

Nach dem Motto "Wer schnell hilft, hilft doppelt" unterstützt die Stadt Wien neben den bereits bestehenden Maßnahmen für ukrainische Flüchtlinge nun auch im Bereich der Forschung. Mit einer Gesamtsumme von 250.000 Euro werden Projekte gefördert, die sich der raschen Hilfe für Wissenschaftler verschrieben haben. Das wurde am Dienstag im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft des Wiener Gemeinderats beschlossen. Getragen werden diese Projekte von vier unterschiedlichen Wiener Forschungsinstitutionen.

Förderung auf vier Säulen

Am Institut für die Wissenschaften vom Menschen können ukrainische Forscher im Rahmen von zweimonatigen Stipendien für Doktoren und etablierte Wissenschaftler tätig sein. 90.000 Euro an Fördermitteln setzt die Stadt dafür ein, so kann die Anzahl der Empfänger erhöht werden.

Weiters hat die Österreichische Akademie der Wissenschaften das laufende Förderprogramm "JESH" (Joint Excellence in Science and Humanities) für Wissenschaftler aus der Ukraine angepasst und erweitert. Ihnen soll damit ein temporärer Forschungsaufenthalt in Wien ermöglicht werden. Auch hier unterstützt die Stadt mit 90.000 Euro. 

Die Plattform "npoAustria" für Wissenstransfer und Vernetzung gibt – unterstützt durch Fördermittel in der Höhe von 35.000 Euro – ukrainischen Wissenschaftlern die Möglichkeit, in Wien das Projekt "Transformation Osteuropas im globalen Kontext: Historische, soziale und ökonomische Perspektiven" mit ihrem eigenen Forschungshintergrund zu bereichern.

Das Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien plant zudem, bestehende Fellowship-Programme für Wissenschaftler aus der Ukraine zu öffnen und zu erweitern. Mithilfe der Fördermitteln in Höhe von 35.000 Euro soll so ein Forschungsaufenthalt in Wien ermöglicht werden.

Kaup-Hasler: "Wichtig, Kontakte zu knüpfen und Einkommen zu haben"

"Für die Wissenschaftler ist es wichtig, schnell am Wissenschaftsstandort Wien Fuß zu fassen, Kontakte zu knüpfen und natürlich ein Einkommen zu haben. Aber auch die Forschungsvorhaben der in Wien ansässigen Institutionen werden durch die Beteiligung neuer Köpfe bereichert", sagt Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ). Wissenschaftssprecher der NEOS, Stefan Gara, spricht von einer "Win-Win Situation für die Wissenschaft". Forscher könnten ihre Arbeit nahtlos fortsetzen und den Austausch mit Wissenschaftern aus Wien vertiefen.

    29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch. Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr >>>
    privat