Verletzte Superstars
Sturzserie gibt Rätsel auf: "Tourist daschlogt sich!"
Die Weltcup-Rennen der Ski-Damen wurden von schweren Stürzen und verletzten Stars überschattet. Die Ursachenforschung ist schwierig.
Eine wahre Sturzorgie überschattete die Ski-Weltcup-Rennen an den drei Damen-Renntagen in Cortina.
"Für mich ist es nach wie vor ein großes Fragezeichen, warum so viele Stürze passiert sind", rätselt ÖSV-Läuferin Mirjam Puchner und war damit bei weitem nicht allein.
Es erwischte die Besten
Mit Abfahrts-Olympiasiegerin Corinne Suter (Kreuzbandriss) und Superstar Mikaela Shiffrin (Innenbandverletzung) waren am Freitag zwei Ausnahmekönner gestürzt. Dann erwischte es serienweise die Ski-Stars.
Fraßen sich die Stüze von Suter und Shiffrin in die Seele und sorgten für eine Unsicherheit?
"Nicht so frisch bin im Kopf"
Die Schweizerin Lara Gut sieht in fehlender geistiger und körperlicher Frische den Hauptgrund für die Sturzserie.
"Das Skifahren stand nicht mehr wirklich im Vordergrund". Sie habe nach anstrengenden Tagen gewusst, "dass ich nicht so frisch bin im Kopf". "Ich glaube, das ist auch die Erklärung für die vielen Stürze. Wenn du nicht ganz frisch bist in den Beinen und im Kopf, braucht es wenig, und du landest im Netz."
Das passt zu den Worten von Shiffrin, die vor ihrem Sturz meinte: "Der Jänner fühlt sich immer lang an, speziell in den Jahren ohne Olympische Spiele oder Weltmeisterschaft", sagte Shiffrin zu "Eurosport". "Es kann schwierig sein, das Momentum und die Energie hochzuhalten."
"Jeder Tourist daschlogt sich da runter"
Ein Großteil der Stürze passierte bei Sprüngen oder Wellen. Felix Neureuther merkte an, dass das Sprung-Training allgemein zu kurz komme. Das sieht auch ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger so. "Da kann man sicher ansetzen und das vermehrt üben."
Die praktische Umsetzung wird nicht so einfach. In Österreich gibt es keine permanente Abfahrtstrainingsstrecke zum Trainieren.
"Du kannst solche Sprünge nicht auf einer normalen Piste einbauen. Jeder Normalsterbliche, jeder Tourist daschlogt sich da runter", stellt Conny Hütter klar. "Wir brauchen zwei Kilometer Piste, die ganze Breite. Wenn wir wirklich trainieren wollen, können wir nicht nur einen Teil der Piste sperren und um 9 Uhr wieder weg sein."