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Wiener lassen Schwangere wegen Corona nicht hinsetzen

Eine hochschwangere Wienerin wollte sich in der Straßenbahn hinsetzen, doch zwei Fahrgäste ließen sie nicht. Der Grund: Mindestabstand wegen Corona.

23.09.2020, 08:22
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Das Pärchen wollte der hochschwangeren Wienerin keinen Sitzplatz geben.
Leserreporter

Die Corona-Zahlen steigen an und vor allem in Wien werden täglich immer mehr Personen positiv getestet. Um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, gilt in den öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht, da man dort meist ohnehin die Mindestabstände nicht einhalten kann.

"Heute"-Leser Martin erzählt, dass seine hochschwangere Lebensgefährtin gerade sechs Tage vor dem Geburtstermin steht. Die Wienerin war am Dienstagnachmittag auf dem Heimweg, als sie gegen 17.20 Uhr in den O-Wagen einstieg und einen Sitzplatz suchte. Die Bim war zu der Uhrzeit natürlich gerappelt voll. Doch bei einer Dreier-Ecke saßen zwei Fahrgäste und zwischen ihnen war eigentlich noch ein Platz frei.

"Nimm die nächste Bim, wenn's dir ned passt"

Die Schwangere bat das Pärchen ihr Platz zu machen, um sich zwischen die beiden hinsetzen zu können. "Die Dame hatte dort ihre Tasche abgelegt und meine Lebensgefährtin fragte nett, ob sie diese wegnehmen könnte", so Martin im "Heute"-Talk. Doch die Reaktion des Paares erschütterte: Der sitzenden Dame war es nicht möglich der Schwangeren Platz zu machen, weil so der Mindestabstand nicht eingehalten werden könne. Sie solle sich in die nächste Bim setzen, wenn es ihr nicht passt. Zudem sollen auch noch abfällige Bemerkungen ihr gegenüber gefallen sein.

"Letztendlich wurde meine Frau dann auch noch verhöhnt und weggeschubst. Niemand von den anderen Fahrgästen mischte sich ein, es war einfach allen wurscht. Unglaublich. Durch diese Corona-Hysterie scheint auch die Menschlichkeit verloren zu gehen", ärgert sich Martin weiter. Er möchte mit der Geschichte alle darauf aufmerksam machen, trotz der Corona-Pandemie, nicht auf das soziale Miteinander zu vergessen.