Politik

Corona-Paukenschlag: Gratis-Tests bleiben, aber limitie

Johannes Rauch startet als neuer Gesundheitsminister durch: Nach einer Woche im Amt krempelt er die bisherige Corona-Teststrategie völlig um. 

Roman Palman
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Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Nach 37.100 neuen Corona-Fällen und 40 Tote an nur einem Tag wird in Österreich nun das Pandemie-Management komplett umgestellt. Neo-Gesundheitsminister Johannes Rauch hat am Dienstag eine neue Teststrategie vorgestellt. "Heute" berichtete an dieser Stelle live von seiner Pressekonferenz:

"Ich bin jetzt seit einer Woche im Amt, mir kommt's vor als wären es zwei Monate", beginnt der Minister seinen Auftritt. Die Pandemie sei immer noch ein Marathon. Er will das Pandemie-Management nun auf klare Beine stellen und versuchen, das Vertrauen zu den Bürgern wiederherzustellen. "Mir ist klar, dass da in der Vergangenheit viel verspielt wurde. Mir ist auch klar, dass ich als dritter Gesundheitsminister keinen Vertrauensvorschuss mehr habe".

Gratis-Tests bleiben, aber limitiert

Weil nun die Teststrategie und ihre Kosten nun immer mehr debattiert werden, hat die Regierung nun eine Änderung verabschiedet. "Es wird weiterhin für alle Menschen in Österreich gratis Tests geben", betont Rauch. ABER: Pro Monat sind nur noch fünf PCR- und fünf Antigen-Tests für jeden Bürger kostenfrei. Alles darüber hinaus wird den Bürger kosten, wieviel könne er aber noch nicht sagen.

Damit will die Regierung allen, die beruflich auf Veranstaltungen, ins Büro oder auch einfach die Oma besuchen möchte, so ermöglichen, dies in kontrolliertem Gesundheitszustand zu tun.

Keine Quarantäne mehr für Kontaktpersonen

Zudem werden die Regeln für Kontaktpersonen von Infizierten gelockert. "Bisher war es so, dass das schreckliche Wort Quarantäne für die Leute eine Bedrohung dargestellt hat". Rauch will lieber von "Verkehrsbeschränkungen" sprechen.

Wer nicht vollständig gegen das Coronavirus geschützt – dreifach geimpft und/oder genesen – ist und Kontakt zu einem Infizierten hatte, muss nicht mehr für zehn Tage zu Hause in Isolation. Stattdessen gilt für sie eine Maskenpflicht. Mit Maske dürfen Betroffene künftig arbeiten gehen, Besorgungen machen und sich im Freien aufhalten. Veranstaltungen und Gastronomie sind aber tabu!

Angesichts der aktuell sehr hohen Fallzahlen stehen derzeit viele Arbeitgeber vor der Herausforderung, dass viele Menschen gleichzeitig krank oder in Quarantäne sind. Diese Neuregelung soll daher beispielsweise für Krankenhäuser, Schulen oder Alten- und Pflegeheime zumindest eine Erleichterung bringen

Lockerungen bleiben

"Seien Sie versichert, ich nehme die Bedenken und Warnungen sehr ernst. Ich weiß auch, dass die nächsten Tage noch eine Belastung werden. Trotzdem haben wir uns entschieden, an den Maßnahmen so wie sie sind festzuhalten", sagt der Minister zu den aktuellen Rekordzahlen bei den Neuinfektionen. Es wird keine Verschärfung geben, auch keine Ausweitung der Maskenpflicht. Das schon alleine wegen der Vorlaufzeit und der gesetzlichen Beschränkungen. "Ich kann da nicht nach Lust und Laune herumagieren", sagt Rauch. 

"Mit dem, was wir heute vorlegen, glaube ich einen guten Kompromiss gefunden zu haben". Eine komplette Abschaffung der Gratis-Tests halte er in dieser Situation derzeit für "nicht vertretbar". Im Pandemie-Managment könne er als Gesundheitsminister nicht Einsparungen an die erste Stelle stellen. "Jetzt gehen wir mit dem Testen in eine neue Phase und werden dann uns anschauen, was werden wir für den Herbst brauchen. Es beginnt mit Tag 1, mit heute, weil es sein kann – wir wissen es nicht – dass im Herbst eine neue Welle kommt."

Die Landeshauptleute seien im Vorfeld über die heute vorgestellten Änderungen informiert worden, die operative Umsetzung werde jetzt im Detail ausgearbeitet.

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