Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist auf Stimmenfang für seine Partei AKP. Bei einer Rede attackierte er nun Österreich und Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).
Erdogan befindet sich wieder im Wahlkampf. Auch dieses Mal hofft er vor allem auf Stimmen aus dem Ausland. Auch in Österreich leben viele Türken, die Erdogan-Anhänger sind.
In einer kürzlich gehaltenen Rede richtete sich der türkische Präsident sogar nach Österreich. Jedoch war der Ton alles andere als freundschaftlich: "Er ist erst 30 und als Außenminister war er 28. Jetzt spielt er sich auf und zieht eine Show ab. Dieser unmoralische Kanzler hat Probleme mit uns." Auch würde der Bundeskanzler "durchdrehen", weil die Türkei immer stärker werden würde.
Das Video der Rede wurde vom österreichischen Ableger der Erdogan-Partei auf Facebook verbreitet. Auch das Bundeskanzleramt hat davon offenbar Wind bekommen. Jedoch sieht man die Rede dort eher gelassen. Der Sprecher von Sebastian Kurz erklärt: "Solange der Herr Präsident den Wahlkampf in der Türkei und nicht in Österreich macht, ist das kein richtiges Problem."
Die FPÖ hingegen zeigt sich äußerst empört über die Angriffe. So meint FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus, dass die Verbreitung des Videos zeigt, dass der Wiener Ableger der AKP keinen "Integrationswillen" habe. Auch sei es ein katastrophales Bild, dass die Rede in Österreich Anklang finden würde. Laut Gudenus, könnte man bei näherer Betrachtung des Videos, eine Drohung Erdogans anmuten. Der FPÖ-Politiker meint weiter: "Dass diese sich mehr mit ihm zu identifizieren scheinen als mit Österreich, ist ein eindeutiges Signal für die Nichtintegrierbarkeit dieser Gruppe."
