Gesundheit

Coronavirus kann Entzündung im Gehirn verursachen

Wissenschaftler haben in einer Untersuchung erstmals herausgefunden, dass durch eine Coronavirus-Infektion eine Entzündung im Gehirn möglich sei.

Teilen
Eine Entzündung im Gehirn kann eine indirekte Folge einer Coronavirus-Infektion sein.
Eine Entzündung im Gehirn kann eine indirekte Folge einer Coronavirus-Infektion sein.
istock

Wie Forscher im Fachblatt „The Lancet Neurology“ berichten, sind auch Entzündungen im Gehirn in Folge einer Coronavirus-Infektion möglich.

Das ergab die Analyse von 43 am Virus verstorbenen Personen. Bei 21 von ihnen konnten im Hirnstamm oder den dort entspringenden Nerven Proteine des Coronavirus nachgewiesen werden. Die 16 Frauen und 27 Männer waren im Durchschnitt 76 Jahre alt.

Indirekte Folge

Zwar seinen die gefundenen Virusmengen nicht groß gewesen, jedoch zeigten sich mehr Veränderungen im Gehirn als bei jenen, wo keine Viruszellen entdeckt wurden. Entzündungszellen können Symptome wie Riechstörungen, Kopfschmerzen und Schlaganfälle auslösen. Für die Entzündungen ist nicht das Virus selbst, sondern die Immunantwort des Körpers verantwortlich.

Bisher sei unklar gewesen, ob und wie der Erreger ins Gehirn gelange und ob er sich dort vermehren könne, erklärte Studienleiter Markus Glatzel vom Institut für Neuropathologie am Universitätsklinikum Eppendorf in einer Mitteilung: „Wir konnten nun zeigen, dass nicht das neuartige Coronavirus selbst das Gehirn schädigt, sondern die neurologischen Symptome vermutlich eine indirekte Folge der Virusinfektion sind.“

1/6
Gehe zur Galerie
    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie <a href="https://www.heute.at/s/die-reihenfolge-der-symptome-kann-coronavirus-entlarven-100100738">Forscher</a>&nbsp;herausgefunden haben.
    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie Forscher herausgefunden haben.
    istock