Politik

"Dilettantenstadl" – Deswegen klagt SPÖ nun Ministerin

Die drei Monate "Kaufhaus Österreich" kosteten 1,26 Millionen Euro. Die SPÖ wird deswegen eine Ministeranklage gegen Margarete Schramböck einreichen.

Leo Stempfl
Teilen
Stv. SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried.
Stv. SPÖ-Klubchef Jörg Leichtfried.
picture desk

Das "Kaufhaus Österreich" war ganze 70 Tage am Netz. Eigentlich sollte die Website Giganten wie Amazon trotzen, indem man stattdessen bei heimischen Händlern einkauft. Doch die unbrauchbare Suchfunktion machte daraus eher eine Linksammlung. Das kostete 627.000 Euro.

Nun wurde bekannt: Das Ministerium darf gar keinen kommerziellen Marktplatz betreiben. Außerdem kostete die Website 1,26 Millionen Euro. Unter anderem bekam jedes der Unternehmen, die sich eintragen ließen, 127 Euro Prämie. "Das ist es mir in dieser Krise aber auch wert", sagt Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck. Die Website wird nun umgebaut.

Ministeranklage

Der stellvertretende SPÖ-Klubvorsitzende Jörg Leichtfried kündigt deswegen im "roten Foyer" eine Ministeranklage gegen die Ministerin an. "Schramböck hat mindestens 1.3 Millionen Euro Steuergeld verbraten, um ein Online-Telefonbuch ins Netz zu stellen", so Leichtfried.

"Es wird bald der Fall sein, dass jeder in Österreich einen rücktrittsreifen Minister kennt. Für dieses Kabinett Kurz II gibt es nur einen Ausdruck, der mir einfällt, nämlich Dilettantenstadl."

Christoph Matznetter, Präsident des SPÖ-Wirtschaftsverbandes, wirft ein, "dass eine Agentur, die schon mehrfach aufgefallen ist, die Hände im Spiel hatte. Andere Projekte waren Workshops für Faßmann und die 'Stopp Corona'-App."

Die Kaufhaus Österreich Suche nach "Schuhe".
Die Kaufhaus Österreich Suche nach "Schuhe".
Screenshot