Gesundheit

Blutspende: Werden Viren oder Antikörper mitübertragen?

Am 14. Juni ist unter anderem auch Weltblutspendetag. Aufgrund der Corona-Pandemie stellen sich hier die Spender und Empfänger jedoch einige Fragen.

Christine Kaltenecker
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Heute ist "Weltblutspendetag" und einige Fragen tun sich auf.
Heute ist "Weltblutspendetag" und einige Fragen tun sich auf.
Getty Images

Keine Frage: Blut spenden rettet Leben und ist darüber hinaus auch noch ein kleiner Gesundheitscheck für den Spender. Die Vorteile sind also unumstritten und sollte bei gesunden Menschen auf der jährlichen Agenda stehen. Doch innerhalb einer Virus-Pandemie stellen sich zwangsläufig einige Fragen zu diesem Thema, die wir gerne mit Hilfe von Frau Dr. Ursula Kreil des österreichischen "Roten Kreuzes" beantworten.

Können Coronaviren über das Blut übertragen werden?

Nein. Da es sich bei Corona um eine Infektion der Atemwege handelt - die Viren sind in den Schleimhäuten, jedoch selten in der Blutbahn - gibt es bis dato keinen einzigen Hinweis darauf, dass "Sars-CoV-2" durch Blut übertragbar ist. Es ist demnach unwahrscheinlich, dass man Patienten durch "infiziertes Blut" mit dem Corona-Virus ansteckt.

Werden Antikörper durch den Bluterhalt übertragen?

Jein. Antikörper vom Blut einer bereits genesenen oder geimpften Person gelangen zwar in den Blutkreislauf - allerdings in keiner relevanten Konzentration und bieten daher keinen Schutz gegen eine Ansteckung. Allerdings findet sich im Blutplasma eine wesentlich höhere Anreichung von Antikörpern und wird in Krankenhäusern als Beschleunigung der Genesung als "Rekonvaleszenten-Plasma" an schwer Corona-Kranke verabreicht. Nicht jedoch vergleichbar mit der Immunisierung durch eine Impfung, da es sich hier nur um eine kurzfristige Hilfe im Kampf gegen das Virus handelt.

Werden Blutkonserven auf Corona untersucht?

Jede Blutspende unterläuft mehr als 20 Labortest. Da aber auch das Covid-19 Virus zu Infektionserregern zählt, die keine Erkrankung beim Empfänger versuchen können, ist die Untersuchung nicht notwendig. 

Was passiert, wenn ich nach der Blutspende an Covid-19 erkranke?

Jede Infektion nach der Spende sollte gemeldet werden - auch scheinbar banale Dinge wie einer Fieberblase. In Hinblick auf das geschwächte Immunsystem schwerkranker Patienten, werden solche Blutkonserven dann nicht verabreicht.

Wie lange muss ich nach einer Corona-Infektion warten, bis ich Blut spenden darf?

Nach dem Ablauf der Infektion hat man vier Wochen Wartezeit. Sollte die Infektion schwerer und beispielsweise mit einem Krankenhausaufenthalt verbunden gewesen sein (Intensivstation, Beatmung) - bis zu vier Monaten.

Darf ich unmittelbar nach der Corona-Impfung Blut spenden?

48 Stunden nach der Impfung, darf man wieder Blut spenden - es sei denn man hat starke Impfreaktionen wie hohes Fieber - hier verlängert sich die Wartezeit bis zur vollständigen Genesung.

"Wir sind auf kontinuierliche Spenden angewiesen!"

Abschließend erzählte uns Frau Dr. Kreil noch, dass während des ersten Lockdowns 2020 eine wahre Welle an Solidarität über Österreich hereingebrochen war und sie eine hohe Anzahl an Spendern verbuchen konnten. Heuer ist leider ein Spendenrückgang eingetreten und die Lagerstände werden weniger und weniger. Also, wer gesund ist und sich fit fühlt - ab zur Blutspende!

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