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Rätsel um schwarze Füße nach Strandbesuch

Nach Spaziergängen am Strand im US-Staat Maine kehrten Menschen mit pechschwarzen Füßen heim. Ein Grund zur Sorge?

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Am Wells Beach im US-Staat Maine haben Strandbesucher seit Tagen schwarz gefärbte Füße.
Am Wells Beach im US-Staat Maine haben Strandbesucher seit Tagen schwarz gefärbte Füße.
Screenshot WISN

Eine mysteriöse schwarze Substanz hat in den letzten Tagen die Füße von Strandbesuchern am Wells Beach etwa 55 Kilometer südlich der Stadt Portland im US-Staat Maine verfärbt – so sehr, dass die Menschen trotz waschen und schrubben die dunkle Farbe nicht von der Haut brachten. Erst die Neugier eines langjährigen Anwohners klärte das Rätsel auf. Wenn auch nur teilweise.

Ed Smith lebt seit 35 Jahren am Wells Beach. Den Strand kennt er wie seine Westentasche. Als er vor einigen Tagen mit verfärbten Füßen nach Hause kam und diese Verfärbung nach dem Duschen nicht entfernen konnte, wunderte er sich etwas. Doch stutzig wurde er, als er davon hörte, dass seinen Nachbarn dasselbe passiert war. Und allen zum allerersten Mal.

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    Plötzlich sind die Füße der Strandbesucher Wells Beach schwarz gefärbt. Laut Anwohnern ist so etwas in 35 Jahren noch nie passiert.
    Plötzlich sind die Füße der Strandbesucher Wells Beach schwarz gefärbt. Laut Anwohnern ist so etwas in 35 Jahren noch nie passiert.
    Screenshot Youtube

    Millionen kleine Insekten an den Strand geschwemmt

    Smith kontaktierte die lokale Umweltbehörde. Er hatte Angst, dass die unbekannte Substanz toxisch sein könne. Er reichte Fotos des verfärbten Strandes ein. Damit weckte er die Neugier des Meeresgeologen Steve Dickson, der selbst auch noch nie ein solches Phänomen in dieser Gegend beobachtet hatte.

    Zusammen nahmen die Männer Proben am Strand und analysierten sie unter einem Mikroskop: Die "Substanz" war nichts anderes als ein riesiger Haufen toter Insekten. Millionen Leichen winziger Tiere, die im Meer schwimmen und mit der Strömung an den Strand gespült worden waren. Bei Ebbe waren sie auf dem Sand zurückgeblieben.

    Die Tiere ernährten sich oft von Pflanzen, die Pigmente enthalten. Das erkläre die Farbe. Sorgen, dass der Stoff giftig sein könne, müssten sich die Menschen von Maine nicht machen, sagte er zum "Portland Press Herald". Das Phänomen sollte verschwinden, sobald der Wind drehe, meint Dickson. Als Wissenschaftler finde er es allerdings äußert faszinierend: "Man weiß nie, was die Natur das nächste Mal für uns bereithält."

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