Haustiere

Die "Scottish Fold" - Warum sie bei uns verboten ist

"Osteochondrodysplasie" - diese unaussprechliche Erbkrankheit ist dafür verantwortlich, dass die "Scottish Fold" bei uns streng verboten ist. 

Christine Kaltenecker
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So niedlich und SO krank! Die Faltohrkatzen sind bei uns strengstens verboten.
So niedlich und SO krank! Die Faltohrkatzen sind bei uns strengstens verboten.
Getty Images

Erst im April berichteten wir darüber, dass einige Kätzchen der streng verbotenen Rasse "Scottish Fold" in Wien gefunden wurden und im Wiener TierQuarTier landeten. Doch warum ist diese putzig aussehende Rasse denn eigentlich bei uns und auch in Deutschland verboten? 

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    Das besondere Merkmal der "Scottish Fold", oder Falterohrkatze sind die nach vorne gekippten Öhrchen. 
    Das besondere Merkmal der "Scottish Fold", oder Falterohrkatze sind die nach vorne gekippten Öhrchen.
    Getty Images/iStockphoto

    Das "Faltohr" steht für viele Probleme

    Die Scottish Fold, oder auch "Faltohrkatze" hat ein besonders herausstechendes Merkmal, welches ihr die niedliche Optik verleiht: Die nach vorne gekippten Ohren. Was putzig aussehen mag, heißt für die Katzen ein Leben voller Pein, da die Kippohren nur ein Zeichen dafür sind, dass sie unter einer schmerzhaften und unheilbaren Erbkrankheit leiden: "Osteochondrodysplasie", kurz "OCD". 

    Selten älter als zwei Jahre

    Bei dieser Krankheit kommt es zu einer Zerstörung des körpereigenen Knorpelgewebes. Was im Ohr beginnt, betrifft bald schon die Gelenke und auch die Wirbelsäule. Katzen dieser Rasse bewegen sich weniger als andere, vermeiden hohe Sprünge, reagieren schmerzhaft auf Druck und Berührungen und haben häufig noch vor dem zweiten Lebensjahr sogar missgestaltete Gliedmaßen und eine abnorme Gangart und Körperhaltung. Viele muss man noch im "Teenager"-Alter von ihrem Leid erlösen und nur sehr vereinzelt werden "Scottish-Folds" über vier Jahre alt, wenn eine Schmerztherapie anschlägt. 

    Keine Ausnahme! 

    Das Schlimme ist: JEDE Faltohrkatze ist krank! Auch Mischlinge leiden an "OCD" -  wenn auch in abgeschwächter Form. Seit 1960 wurde diese Erbkrankheit intensiv untersucht und erforscht. Die Schlussfolgerung? Homozygote Tiere (beide Elterntiere sind Merkmalsträger) sowie heterozygote Tiere (nur ein Elternteil ist Merkmalsträger) sind IMMER von der Krankheit betroffen. 

    Die Tierschutzombudsstelle in Wien reagiert mit einer Strafe von 5.000,00 Euro auf Züchter, Händler oder Käufer dieser Rassekatze aus einer Qualzucht. Man darf sie also nicht importieren, erwerben, vermitteln, weitergeben oder züchten.

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