Coronavirus

Diese Personen sind eher von Impfdurchbrüchen betroffen

Corona-Infektionsfälle bei Geimpften sorgten zuletzt für Impfdebatten. Dabei ist das Risiko gering. Von Impfdurchbrüchen seien eher Ältere betroffen.

Stefanie Riegler
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Trotz Corona-Impfung kann es zu einer Infektion kommen.
Trotz Corona-Impfung kann es zu einer Infektion kommen.
Rupert Oberhaeuser / Caro / picturedesk.com

Erst vergangene Woche wurden in Österreich neue Zahlen zu den Impfdurchbrüchen veröffentlicht. Von 190.365 Corona-Fällen waren 13.075 vollständig geimpft, wie Daten der AGES zeigen. Zumindest 249 Betroffene mussten im Spital behandelt werden, das sind 0,13 Prozent der vollständig Geimpften.

Mehr als 5,4 Millionen Österreicher und Österreicherinnen über zwölf Jahren sind inzwischen vollimmunisiert. Nach AGES-Berechnungen liegt die Impfeffektivität für den Zeitraum zwischen Anfang Februar und Ende September bei mindestens 88 Prozent, berichtet "orf.at".

"Panik bei Impfdurchbrüchen rausnehmen"

Auch wenn die Impfdurchbrüche für Debatten sorgen und der Anteil in den letzten Wochen merklich gestiegen ist, beruhigen Virologen. Das sei zu erwarten gewesen. "Man muss die Panik bei den Impfdurchbrüchen rausnehmen. Die meisten Geimpften haben keinen", erklärt Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der MedUni Wien gegenüber "orf.at". 

Die meisten Geimpften, die trotzdem erkranken, haben nur leichte Symptome wie Husten, Schnupfen und leichtes Fieber. Auch ist erwiesen, dass vermehrt ältere Personen von Impfdurchbrüchen betroffen sind. Wie unterschiedliche Studien zeigen, nimmt der Schutz der CoV-Impfung mit der Zeit ab. Das ist laut dem klinischen Pharmakologen Markus Zeitlinger der wichtigste Faktor.

Dritte Impfung als Schlüssel

Bei den älteren Menschen liege die Impfung am längsten zurück, sie weisen auch tendenziell weniger Antikörper auf. Deshalb sei die dritte Impfung wichtig. In Israel wurden besonders viele Impfdurchbrüche nach sechs Monaten beobachtet. Seit den Dritt-Impfungen gingen aber auch dort die Zahlen wieder zurück.

"Geimpfte haben vom epidemiologischen Standpunkt bei der Weiterverbreitung eine untergeordnete Rolle", sagt Redlberger-Fritz. Inwieweit sich das durch die Delta-Variante geändert hat, wird aber noch erforscht. 

Eine aktuelle im Fachjournal "The Lancet" veröffentlichte britische Studie hat auf Basis von Contact-Tracing-Daten herausgefunden, dass der Schutz vor einer Weitergabe des Coronavirus innerhalb von drei Monaten nach der zweiten Impfung nachlasse. Das sei bei einer zweifachen Impfung mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer stärker zu beobachten als bei einer vollständigen AstraZeneca-Impfung.

Antikörper nehmen ab

Laut den Experten scheiden bei der Delta-Variante Geimpfte und auch Ungeimpfte mehr Virus aus als etwa bei der Alpha-Variante. "Aber nicht das gesamte Virenmaterial, das Geimpfte ausscheiden, ist infektiös", betont Redlberger-Fritz. Superspreader-Events mit Geimpften seien deshalb sehr unwahrscheinlich.

Doch wie kommt es eigentlich zu einer Infektion bei Geimpften? Immunologie-Professor Carsten Watzl von der Universität Dortmund erklärte es auf Twitter so: "Um vor Infektion geschützt zu sein, muss ich Antikörper in Nase und Lunge haben. Dann wird das Virus sofort verklebt, wenn ich es einatme, und ich infiziere mich nicht. Die Impfung macht solche Antikörper, sie halten nur nicht sehr lange!"

Nach dem Rückgang der Antikörper in Nase und Lunge entwickeln sich neue Antikörper im Blutkreislauf. In Verbindung mit sogenannten Gedächtniszellen können auch diese das Coronavirus bekämpfen. Dafür benötigen sie aber etwas mehr Zeit als die Antikörper in Nase und Lunge.

Auch bei Menschen, deren Immunsystem durch eine Vorerkrankung geschwächt ist, kommt es häufiger zu Impfdurchbrüchen. Eine sogenannte Booster-Impfung soll frühestens sechs Monate nach der zweiten Impfung erfolgen und ist für alle Personen ab 18 Jahren angedacht.

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat die Auffrischungsimpfungen vor wenigen Tagen genehmigt. In Österreich wurden bereits 79.000 Dritt-Impfungen durchgeführt.

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