Kärnten

Omikron breitet sich aus, Impfgegner-Partei auch

Die Impfgegner-Partei MFG expandiert nach Kärnten. Ein Rechtsanwalt und eine Ärztin gelten als Gallionsfiguren der Landes-Partei. 

Tobias Kurakin
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In Kärnten macht sich eine neue politische Kraft im Parteien-Gefüge breit. MFG setzt es sich als Ziel gegen die geltenden Corona-Maßnahmen aufzustehen. 
In Kärnten macht sich eine neue politische Kraft im Parteien-Gefüge breit. MFG setzt es sich als Ziel gegen die geltenden Corona-Maßnahmen aufzustehen. 
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Die Corona-Pandemie hat vieles verändert – so auch die österreichische Parteienlandschaft. Mit MFG (Menschen, Freiheit, Grundrechte) ist Ende September eine neue Kraft in den oberösterreichischen Landtag eingezogen. Nun gründen sich weitere Organisationen der impfkritischen Partei.

Von Oberösterreich nun nach Kärnten

MFG Kärnten wäre vor gut einem Jahr noch eine nett-gemeinte Grußformel eines ganzen Bundeslandes gewesen, doch jetzt verbinden die Bürgerinnen und Bürger damit etwas anderes. Die neue Partei "Menschen, Freiheit, Grundrechte", die sich erst im Laufe des Sommers in Oberösterreich formierte, geht nun auch in Kärnten auf Stimmenfang. 

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    In Österreich wurden mit Stand 21. Dezember 300 Omikron-Fälle und -Verdachtsfälle gemeldet. 200 davon in Wien, die übrigen Bundesländer sequenzieren wenig bis gar nicht.
    In Österreich wurden mit Stand 21. Dezember 300 Omikron-Fälle und -Verdachtsfälle gemeldet. 200 davon in Wien, die übrigen Bundesländer sequenzieren wenig bis gar nicht.
    REUTERS

    Vorgestellt wurde die neue Teilorganisation der impfkritischen Partei am Freitag im Arbeitszimmer eines Klagenfurter Rechtsanwaltes. Der anwesende stellvertretende Bundesparteiobmann Michael Fiala nannte dabei die bereits bekannten Eckpunkte des Programms.   

    Das Coronavirus sei für den studierten Mediziner nur ein Grippevirus und die Maßnahmen der Bundesregierung völlig überzogen. Lang und ausschweifend, verbreitete Fiala seine Thesen, deren Conclusio war, dass die Corona-Pandemie "kein gesundheitliches, sondern ein politisches Problem" sei. 

    Neues Parteimitglied ist der Rechtsanwalt Alexander Todor-Kostic, der möglicherweise als Spitzenkandidat für die MFG in die Kärntner Landtagswahl 2023 gehen wird. Für ihn ist klar, warum er seinen Beruf aufgegeben hat und nun Mitglied einer Partei sein will: "Wenn es darum geht, diese Grundrechte zu verteidigen, möchte ich meinen Kindern in zehn, 15 Jahren sagen, ich bin aufgestanden, ich habe was gemacht und nicht nur zugeschaut."

    Mit dabei im neuen Team ist auch die Klagenfurter Ärztin Alexandra Pagitz. Sie zweifelt im Gegensatz zu der Meinung renommierter Expertinnen und Experten den Nutzen der Covid-Impfung an. Ihr Ziel ist es gemeinsam mit Todor-Kostic nun die Partei in den Bezirken weiter aufzubauen. 

    Der politische Mitbewerber streckt die Hand aus

    Während in Österreich die Omikron-Variante weiter auf dem Vormarsch ist, ist Kärnten derzeit noch Omikron frei. Im Gespräch mit der "Heute" gab der Leiter des Landespressedienstes in Kärnten Gerd Kurath an, dass jedoch ein Verdachtsfall vorliege. Der neuen politischen Kraft im Land will Kurath zudem die Hand reichen: "Wir suchen natürlich mit allen das Gespräch und unsere Türen stehen für Informationen und Anliegen immer offen".