Schon länger ist klar, dass die Kombination aus Impfung und einer überstandenen Infektion der beste Schutz gegen eine erneute Ansteckung mit dem Coronavirusist. Laut AGES-Daten liegen die Siebentages-Inzidenzen in allen Altersgruppen bei Personen mit der sogenannten "hybriden Immunität" am niedrigsten. Neue Studienergebnisse zeigen nun, wie lange Betroffene geschützt sind.
Die Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift "The Lancet Infectious Diseases" veröffentlicht wurde, zeigt, dass die hybride Immunität bis zu 20 Monate davor schützen soll, erneut an Corona zu erkranken. Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt zeigen sich überrascht über den langen Immunschutz.
"Die hybride Immunität schützt weitaus besser, als wir es für das ursprüngliche Zwei-Dosen-Impfschema erwarten würden", sagte etwa Paul Hunter, Medizinprofessor an der University of East Anglia. Er selbst war nicht an der Studie, die mit Daten aus Schweden arbeitete, beteiligt.
Der große Haken der breit angelegten Studie ist jedoch, dass sich die Ergebnisse nicht auf die Omikron-Variante ummünzen lassen. Wer also bereits mit Alpha oder Deltainfiziert war und sich den Stich abgeholt hat, kann sich leider dennoch mit der mutierten Virusvariante anstecken, die die Infektionszahlen weltweit in die Höhe schnellen ließ.
Eine weitere Studie, die aus Brasilienstammt, zeigt zudem, dass die Impfung besonders bei Personen, die früh mit Corona infiziert waren, einen hohen Schutz vor einer erneuten Ansteckung bietet. Dabei wurden Gesundheitsdaten von über 200.000 Menschen analysiert. Brasilien hat mit der weltweit zweithöchsten Corona-Todesrate seit Pandemie-Ausbruch zu kämpfen.
Dass Personen, die zweimal geimpft waren und dann an Corona erkrankt waren, nun auf den Booster-Stich verzichten können, geben die Daten jedenfalls nicht her. Wissenschafter der Berliner Universitätsklinik Charité raten demnach aufgrund ihrer Erfahrungen jedem dazu, sich dreimal gegen Corona impfen zu lassen.