Ukraine

Kanzler mitten in Butscha, der "Hölle auf Erden"

Im Rahmen seines Ukraine-Solidaritätsbesuchs besichtigte Kanzler Karl Nehammer auch den Kiewer Vorort Butscha, in dem sich ein Blutbad abgespielt hat.

Rene Findenig
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    Die <a href="https://www.heute.at/s/russen-100200219">Bilder aus Butscha mit von Leichen gepflasterten Straßen</a> gingen um die Welt, am Samstag berichteten schließlich Augenzeugen und Einwohner Butschas ...
    Die Bilder aus Butscha mit von Leichen gepflasterten Straßen gingen um die Welt, am Samstag berichteten schließlich Augenzeugen und Einwohner Butschas ...
    Dragan Tatic

    Die Bilder aus Butscha mit von Leichen gepflasterten Straßen gingen um die Welt, am Samstag berichteten schließlich Augenzeugen und Einwohner Butschas Bundeskanzler Karl Nehammer, welche Grausamkeiten den Zivilisten von den russischen Besatzern angetan wurden. "Sie wurden mit zusammengebundenen Händen mit Genickschüssen getötet", heißt es in einem Zitat, das die APA übermittelt hat. Mehr als 300 Tote wurden bisher gefunden, die Suche läuft weiter.

    "Hölle auf Erden"

    "Es ist die Hölle auf Erden", berichtete der Kanzler-Sprecher und stellvertretende Kabinettschef des Bundeskanzlers, Daniel Kosak, auf Twitter. Bei den Toten in Butscha handelt es sich zum größten Teil um Zivilisten, die Opfer mutmaßlicher Kriegsverbrechen wurden. So wurden offenbar viele von ihnen mit hinter dem Körper gefesselten Armen auf der Straße erschossen und liegengelassen. Der Kreml bestreitet die russische Verantwortung und schiebt sie der Ukraine zu.

    Eine andere Version erzählten am Samstag die ukrainischen Behörden dem Kanzler. Videos würden beweisen, dass schon vor dem Abzug der Russen aus Butscha die Menschen vor Ort ermordet wurden, hieß es. Zudem würden Forensiker die Munition dokumentieren, die von der russischen Armee eingesetzt werde. Ganze Familien seien in ihren Autos hingerichtet worden, einige Leichen einfach am Straßenrand verscharrt worden, hieß es weiter in den Berichten.

    Treffen mit den Klitschkos

    Nehammer erklärte vor Ort, die Verantwortlichen für die Taten würden zur Rechenschaft gezogen werden: "Die Mühlen der internationalen Gerichtsbarkeit mahlen langsam, aber beständig." Zum Gedenken der Opfer zündete der Kanzler in einer ukrainisch-orthodoxen Kirche Kerzen zum Gedenken der Opfer an. Am Abend traf Nehammer auch mit Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko und seinem Bruder Wladimir zusammen und versprach erneut die Aufarbeitung der Kriegsverbrechen.