Gesundheit

Neue Corona-Variante in Österreich – was du wissen muss

Mit Sommerende treiben neue Covid-Varianten ihr Unwesen. Welche Auswirkungen "Eris" hat und wer sich schützen sollte, verrät Virologe Norbert Nowotny.

Christine Scharfetter
Virologe Norbert Nowotny sieht in der neuen Corona-Variante keine große Gefahr.
Virologe Norbert Nowotny sieht in der neuen Corona-Variante keine große Gefahr.
Heute-Montage, Franz Neumayr / picturedesk.com, Getty Images/iStockphoto / OTS

Vor drei Jahren ist das Coronavirus gekommen, um zu bleiben. Das haben schon zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Virologen und Experten prophezeit. Der einzige Unterschied von damals zu heute: Das Virus SARS-CoV-2 greift mit der Weiterentwicklung zur Omikron-Variante nicht mehr direkt die Lunge an und führt damit zu schweren oder sogar tödlichen Verläufen, sondern den oberen Atemwegstrakt.

So verhält es sich auch mit der EG.5.1-Variante "Eris", die sich seit Juli von Asien aus weltweit ausbreitet. "Laut WHO wurde diese Omikron-Variante bereits in 51 Staaten weltweit gemeldet – auch in Österreich gibt es erste Fälle", erklärt Virologe Norbert Nowotny im "Heute"-Gespräch.

Insgesamt wurden in Österreich in der 32. Kalenderwoche 75 Krankenhausaufnahmen auf Normalstationen und zwei auf Intensivstationen aufgrund von Covid-19-Infektionen gemeldet.

Symptome einer "Eris"-Infektion überraschen

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    Größtenteils ähnelt die Symptomatik bei "Eris"-Erkrankungen denen, von anderen Omikron-Ablegern, mit einem Unterschied: Bei EG.5.1 können auch <strong>Geschmacks- und Geruchssinn</strong> beeinflusst werden. Ein Phänomen, das vor allem zu Beginn der Pandemie weit verbreitet war.
    Größtenteils ähnelt die Symptomatik bei "Eris"-Erkrankungen denen, von anderen Omikron-Ablegern, mit einem Unterschied: Bei EG.5.1 können auch Geschmacks- und Geruchssinn beeinflusst werden. Ein Phänomen, das vor allem zu Beginn der Pandemie weit verbreitet war.
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    Ansteckender, aber nicht gefährlich

    Die mehr oder weniger ungewöhnlich rasche Verbreitung sei laut dem Human- und Veterinärvirologen von der Veterinärmedizinischen Universität Wien darauf zurückzuführen, dass es sich wieder um eine etwas ansteckendere Variante handle. Wie schon bei den Omikron-Varianten davor. Außerdem würde auch bei "Eris" eine weitere Mutation im Spike-Protein dafür sorgen, dass die Variante den Antikörpern und dem bisherigen Immunschutz – sei es durch eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion mit einer vorhergegangenen Variante – besser ausweichen könne.

    Dafür würde EG.5.1 nicht unbedingt zu schweren Krankheitsfällen führen. "Grund dafür ist, dass von der ursprünglichen Wuhan-Variante bis inklusive Delta, das Virus vor allem den unteren Atemwegstrakt und damit die Lunge befallen hat. Die Omikron-Varianten befallen hingegen den oberen Atemwegstrakt. Dadurch ist es leichter übertragbar, führt aber auch zu nicht so schweren Krankheitsverläufen."

    Auffrischungsimpfung im Herbst

    Da es sich einfach um einen zusätzlichen viralen Atemwegsinfekt handle, "der uns nicht mehr verlassen wird", könne man mit dem Schulbeginn auch mit einem weiteren kleinen Schub bei den Infektionszahlen rechnen. "Im Herbst und Winter wird es dann noch mehr werden", so Nowotny.

    Aus diesem Grund empfiehlt der Virologe vulnerablen Gruppen, wie bei allen anderen Atemwegsinfekten auch, sich im Herbst eine Corona-Auffrischungsimpfung zu holen. Bei allen anderen sei das Immunsystem im Prinzip gut aufgestellt.

    FFP2-Maske als sicherer Schutz

    Sollte es doch zu einem schwereren Verlauf kommen, sei man in Österreich gut aufgestellt: "Wir haben heute gute antivirale Medikamente, wie Paxlovid, die eine weitere Möglichkeit bieten, dass wir dieses Virus in Schach halten."

    Außerdem bleibe die FFP2-Maske weiterhin ein sicherer Schutz und werde vulnerablen Gruppen ab dem Herbst ans Herz gelegt. "Nicht jetzt, wo es so heiß ist. Jetzt genießen wir noch den Sommer", so Nowotny.