Mordverdacht

Herzstich in U4-Station nach Schlägerei, Opfer stirbt

In der U4-Station Margaretengürtel zückte ein Mann ein Klappmesser und tötete damit einen Kontrahenten. Der Wiener kassierte dafür nur 4 Jahre Haft.

Christian Tomsits
Herzstich in U4-Station nach Schlägerei, Opfer stirbt
Der Angeklagte ist bereits mehrfach vorbestraft, seine Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger und Lukas Hruby (r.)
Denise Auer

Nach der blutigen Attacke kam es am 26. April zu einem Großeinsatz in der U-Bahnstation – wir berichteten. Bei den Gleisen war ein Tschetschene zusammengesackt, der Boden war voller Blut. Der Schwerverletzte wurde von Beamten notdürftig versorgt – im Spital starb der Mann jedoch wenige Tage später an Sauerstoffunterversorgung durch schwere Verletzungen am Herz. 

Verantwortlich für den Tod des Mannes: Der 38-jährige Wiener Daniel S. Der zehnfach Vorbestrafte stand mit seiner Freundin beim Getränkemarkt am Vorplatz und rauchte eine Joint, als er von der Gruppe Tschetschenen angepöbelt wurde. Daraufhin begann ein wildes Gerangel, das von zahlreichen Zeugen gesehen wurde und sich in die U-Bahn-Station verlagerte. Dort soll der Angeklagte dann ein Messer gezückt und auf den Kontrahenten eingestochen haben.

Das Opfer habe sich auf sein zur Verteidigung gezücktes Messer geworfen und quasi selbst verletzt, später hätten Ärzte bei der Notoperation die Aorta des Opfers verletzt und seinen Tod so mitverursacht, verteidigte sich der Angeklagte. Vor Gericht in Wien bekannte sich der von Manfred Arbacher-Stöger und Lukas Hruby vertretene Mann "nicht schuldig". 

Zwar widersprachen Zeugenaussagen und das forensische Gutachten dieser Version teilweise stark. Doch die Geschworenen sprachen den Mann nach der Sichtung eines Überwachungsvideos schlussendlich vom Mordversuch frei. Das Urteil: Notwehrüberschreitung und folglich vier Jahre unbedingte Haft (nicht rechtskräftig). "Wir waren von Anfang an von der Unschuld unseres Mandanten überzeugt. Der Schwurgerichtshof hat richtig und zu Recht die Notwehrsituation erkannt", resümierte das Verteidigerduo am Freitag zufrieden.

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