Kontrolle per Kopf

SPÖ vor Parteitag: "Werden Excel-Tabellen verwenden"

Wahlleiter Buljubasic beteuert, die Excel-Formel schon kontrolliert zu haben. Ein weiterer Faktor soll Pannen verhindern: "Ich kann zählen."
Leo Stempfl
10.11.2023, 11:20
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Am Samstag und Sonntag findet in der Messe Graz der 46. Parteitag der SPÖ statt. Er steht unter dem Motto "Zurück zur Gerechtigkeit". Höhepunkt am Samstag: Die Wahl des Parteichefs. Einziger Kandidat dabei ist Andreas Babler, der auch eine große Rede halten wird. Wie hoch die Zustimmung für ihn sein wird gilt als wichtiger Stimmungsbarometer. Vorgängerin Pamela Rendi-Wagner wurde beim letzten ordentlichen Parteitag im Juni 2021 mit nur 75,3 Prozent der Delegiertenstimmen regelrecht abgestraft.

613 Delegierte

In der Hand haben es diesmal ganze 613 Delegierte, beim Sonderparteitag im Juni waren es noch 609. Die meisten davon kommen aus Wien (91), aus Niederösterreich stammen 82, Oberösterreich entsendet 66 und das Burgenland 30. Weitere 54 werden vom Parteivorstand nominiert, 50 von den Gewerkschaften, 30 von den Frauenorganisationen. Die Altersspanne reicht laut "Kronen Zeitung" von 19 bis 84 Jahre, das Geschlechterverhältnis ist mit 304 Frauen beinahe ausgeglichen.

Excel-Liste und Kopfrechnen

Nach der unfassbaren Wahlpanne im Juni, bei der erst wenige Tage später herauskam, dass die Ergebnisse vertauscht wurden, genießt dieses Thema diesmal natürlich eine ungemein höhere Aufmerksamkeit. Damit sich dieses Fiasko nicht wiederholt, hat die Partei mit Mirza Buljubasic als Chef der SPÖ-Wahlkommission und Robert Stein als Stellvertreter vorgesorgt, berichtet die "Presse".

Und Buljubasic startete das "Presse"-Gespräch gleich mit einem Knaller: "Wir werden Excel-Tabellen verwenden."

Aber kein Grund zur Sorge: "Die darin verwendete Formel habe ich schon kontrolliert", so Buljubasic. Weiters wurden mehrere Sicherheitsmaßnahmen eingezogen. Das beginnt schon beim Wahlzettel: Weil es nur einen Kandidaten gibt, steht auch nur der Name "Andreas Babler" darauf. Wer ihn wählen möchte, wirft einfach einen Zettel in eine der zehn Urnen, man kann ihn allerdings auch streichen und einen anderen Namen darunter setzen.

„Ich kann zählen.“
Mirza BuljubasicChef der SPÖ-Wahlkommission

Alle Fotos - die Karriere von Andreas Babler

Die Urnen werden schließlich in einen anderen Raum gebraucht, den 20 Mitgliedern der Wahlkommission werden zuvor die Handys abgenommen. In Paaren zählen sie im Anschluss je eine Urne aus, fertigen ein Protokoll und eine Art Stricherlliste an. Buljubasic kontrolliert dann das Teilergebnis und bringt es zu Robert Stein, der es in eine Excel-Tabelle überträgt. Per Beamer wird dieser Vorgang an die Wand projiziert, damit jedes Duo ihr Ergebnis kontrollieren kann. Das Excel-Gesamtergebnis wird schlussendlich noch per Kopf oder Taschenrechner nachkontrolliert, heißt es in der "Presse" weiter. 

{title && {title} } leo, {title && {title} } Akt. 10.11.2023, 12:06, 10.11.2023, 11:20
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