Staffel 6 auf Netflix

Der Anfang vom Ende von "The Crown"

Die wahrscheinlich beste Kostümserie aller Zeiten wird am Donnerstag garantiert verheilte Wunden in der Seele der Briten wieder aufreißen…

Fabian J. Holzer
Der Anfang vom Ende von "The Crown"
Elisabeth Debicki als Lady Diana in "The Crown"
Daniel Escale/Netflix

Wissen Sie noch, wo Sie waren, als die Nachricht vom Tod von Lady Diana am 31. August 1997 verbreitet wurde? Nur wenige einzelne Ereignisse der letzten 30 Jahre haben sich so in das kollektive Gedächtnis der Briten, aber auch von Menschen weltweit eingebrannt, wie die Nachricht von Dianas Unfalltod in Paris. Großbritannien stand unter Schock und die königliche Familie befand sich ab diesem Zeitpunkt noch mehr unter dem Mikroskop als je zuvor. Diana wurde zur Königin der Herzen ausgerufen und die eigentliche Queen schwieg zu lange. Einen Effekt wird der Start der neuen Staffel von "The Crown" auf Netflix jetzt jedenfalls sofort haben: Ab jetzt rückt Diana wieder ins tägliche Bewusstsein der Briten zurück und das Diana-Denkmal im Londoner Hyde Park wird ab jetzt auch wieder mit Blumen überschüttet werden. 

Das müssen sie alles zum Start der 6. Staffel von The Crown wissen:

Wir schreiben 1997 und Lady Diana (Elisabeth Debicki) und der damalige Prinz Charles sind (Dominic West) sind geschieden. Die Einigung zwischen dem früheren Thronfolger-Ehepaar sieht vor, dass Diana ihren Titel als Prinzessin von Wales behalten darf und auch weiter im Kensington Palast leben darf. Finanziell wird sie mit 22,5 Millionen Dollar Abfindung abgespeist. Der ägyptische Milliardär Mohamed Al-Fayed lädt Diana und ihre beiden Söhne William und Harry auf seine Luxusyacht "The Jonikal" nach St. Tropez ein und verfolgt dabei ein eindeutiges Ziel: Er möchte die zu diesem Zeitpunkt bekannteste Frau der Welt mit seinem ältesten Sohn Dodi verkuppeln, was bekannterweise am Ende ja auch funktioniert hat. Wie diese Geschichte enden wird, ist seit Jahrzehnten Allgemeinwissen…  

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    Lady Di (Elizabeth Debicki) wird 1997 von Paparazzi umringt.
    Lady Di (Elizabeth Debicki) wird 1997 von Paparazzi umringt.
    Netflix

    Die Dynamik in der sechsten Staffel von "The Crown" ist ein wenig anders als in den vergangenen. Denn während die bisherigen Staffeln eine Verschmelzung von spannendem Geschichtsunterricht mit einem großen Anteil an teils erfundenen Seifenopern-Elementen waren, sind die historischen Fakten und die damals allgemein spürbaren Emotionen der sechsten Staffel noch fest in vielen Köpfen verankert. Diana und Dodi flohen nicht erst in Paris vor den Paparazzi, sondern laufend auch in den wenigen Monaten ihrer Beziehung. Und die Queen war über die unfreiwillig öffentliche Beziehung ihrer Ex-Schwiegertochter klassisch "not amused". Imelda Staunton als Queen Elizabeth II. ist wie auch schon in Staffel 5 ein Traum…

    In der sechsten Staffel werden die meisten Tränen von allen Staffeln fließen…

    Im Gegensatz zu den bisherigen Staffeln ist die finale Saison nicht sofort komplett verfügbar, sondern mit einer Schnaufpause für die Zuschauer versehen. Ab Donnerstag zeichnen die ersten vier Folgen die Ereignisse bis Dianas Tod nach, wobei die Macher angekündigt haben, den Unfall im Pariser Straßentunnel und die tote Diana aus Respekt selbst nicht zu zeigen. Ab dem 14. Dezember folgt die zweite Tranche der Folgen, die sich mit dem medialen Nachspiel von Dianas Tod beschäftigen. Charles Rolle als Vater seiner beiden trauernden Söhne wird dabei immer wichtiger. Ab dem zweiten Teil der Staffel steht auch wieder die Königin selbst im Vordergrund, die in kürzester Zeit auch die Tode ihrer Mutter und ihrer Schwester Margaret verkraften muss. Die letzten Folgen der Staffel erzählen dann immer schemenhafter von den prägenden Ereignissen im Königshaus, also von der Hochzeit von Prinz Charles und Camilla Parker Bowles und am Ende auch dem zaghaften Kennenlernen von Prinz William und seiner späteren Ehefrau Kate Middleton.

    Produzent und Autor Peter Morgan hatte "The Crown" ursprünglich auf sechs Staffeln ausgelegt, dann kurz überlegt, die Serie mit Staffel 5 auslaufen zu lassen, um dann doch alle sechs zu produzieren. Die letzte Episode endet inhaltlich im Jahr 2005 und eigentlich wäre noch genug Gesprächsstoffe und historische Handlung für eine weitere Staffel da, aber Morgan hat abgewunken. Die bisherigen 50 Episoden von "The Crown" haben zum Gewinn von unfassbaren 21 Emmy Awards und sieben Golden Globes geführt. Knapp 360 Millionen Dollar hat die Produktion dieser Staffeln gekostet, für die finalen zehn Folgen waren es weitere 143 Millionen, was "The Crown" mit über 500 Millionen Dollar Produktionskosten zur bisher teuersten Netflix-Produktion macht. Wer sich aber alleine die Kostüme, die Outfits und das Make-up dieser Serie anschaut, weiß, dass dieses Geld keine Fehlinvestition war. 

    Die neue Staffel wird jetzt wahrscheinlich viele alte Wunden aufreißen

    Die Briten, die immer noch um die 2022 verstorbene Queen Elizabeth II. trauern, werden beim Anschauen der finalen Staffel um viele Royals weinen, am Ende an meisten um die Queen selber. Aber für den Moment wird durch die ersten vier Folgen der finalen "The Crown"-Staffel nun wieder Prinzessin Diana in den Fokus gerückt und garantiert wird nach der Ausstrahlung der ersten vier Episoden auch die Diskussion wiederbelebt werden, wie weit das Privatleben Prominenter geschützt werden muss und was sich alles seit 1997 verändert hat…

    Die VIP-Bilder des Tages: 

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      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Schauspieler Florian David Fitz transportiert seinen Hund auf die etwas andere Art.
      Instagram/florian.david.fitz
      fh
      Akt.