Da sparte eine Passagierin wohl am falschen Platz: Romana P. (Name geändert) fuhr vor wenigen Tagen mit einem Regionalzug der ÖBB von ihrem Wohnort Selzthal nach Liezen (Stmk.). Als Angehörige eines Eisenbahners, der inzwischen im Ruhestand ist, besaß die Steirerin einen alten Freifahrtschein, den sie nun ein zweites Mal benutzen wollte. Sie füllte das Ticket mit einem Stift aus, den man löschen kann, und wurde vom Schaffner erwischt.
Sie habe den Schein mit "einem Zauberstift" beschrieben, das sei Betrug. Der Kontrolleur entlarvte die Ticket-Trickserin, weil er ein Feuerzeug hinter die Fahrkarte hielt und die Schrift daraufhin verschwand. Statt der günstigen 1,80 Euro für ein reguläres Zugticket musste die Steirerin nun 105 Euro Strafe in bar zahlen – so viel wie fürs Schwarzfahren.
Für Romana P.s Ehemann ist das ganze ein ärgerliches Missverständnis. In der "Kleinen Zeitung" verteidigte Thomas P. (Name geändert) sie: "Meine Frau hat sich nichts dabei gedacht, sie hat nicht einmal gewusst, dass das ein besonderer Stift ist." ÖBB-Mitarbeiter und ihren Verwandten stehen Freifahrtscheine zu, die per Hand ausgefüllt werden müssen. Diese werden normalerweise im Zug abgestempelt, doch das ist im Fall von Romana P. nicht passiert. Sie witterte offenbar ihre Chance, sich so ein bisschen Geld zu sparen.
Doch stattdessen bezahlte sie nun beinahe das Sechzigfache vom urspünglichen Kartenpreis. Hätte sie nicht gleich in bar die Strafe von 105 Euro beglichen, wären ihrem Mann sogar 135 Euro von seiner Pension abgezogen worden. Die ÖBB bestätigte, dass der Schaffner die Kontrolle ordnungsgemäß durchgeführt hat. Zudem ist das Verwenden von Thermo-Stiften, die man löschen kann, leider inzwischen keine Seltenheit. Es dürfen deshalb nur mehr "dokumentenechte Stifte" zum Ausfüllen der Scheine verwendet werden.