Nahost-Konflikt

Deal zwischen Hamas und Israel – so soll er stattfinden

Israel und die Hamas haben im Gaza-Krieg einem Abkommen über eine mehrtägige Feuerpause zugestimmt. So soll der Austausch der Geiseln stattfinden.

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Deal zwischen Hamas und Israel – so soll er stattfinden
Am 24. November 2023 sollen Dutzende Israelis aus der Geiselhaft der Hamas freikommen.
AHMAD GHARABLI / AFP / picturedesk.com

Dutzende Geiseln sollen freikommen und die Waffen im Gazastreifen mehrere Tage lang ruhen. Von der Einigung profitieren aber nicht nur die Entführten aus Israel, sondern möglicherweise auch eine der beiden Kriegsparteien. Es folgt eine Übersicht über den Geiseldeal, der am Freitag zustande kommen soll.

Feuerpause

Der geplante Austausch von Geiseln der Hamas für palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen im Rahmen einer viertägigen Feuerpause sollte eigentlich ab dem heutigen Donnerstag umgesetzt werden. Jetzt verzögert sich der Vorgang bis mindestens Freitag. Die Feuerpause soll vier Tage dauern. Für zehn weitere Geiseln, die die Hamas freilassen würde, werde die viertägige Feuerpause jeweils um einen zusätzlichen Tag verlängert, erklärte die israelische Regierung.

Das passiert während der Feuerpause

Während der Kampfpause soll laut Katar "eine größere Zahl" humanitärer Güter in den Gazastreifen gebracht werden, zudem soll die Einfuhr von Treibstoff für humanitäre Zwecke weiter ermöglicht werden. Nach Angaben der Hamas soll der gesamte Gazastreifen, auch der Norden, mit den Gütern versorgt werden. Weiter soll nach Angaben der Hamas im Süden des Küstenstreifens täglich der israelische Luftverkehr komplett und im Norden für sechs Stunden eingestellt werden.

Freilassung der Geiseln

Bis zu 100 der rund 240 Geiseln sollen schrittweise von der Hamas im Gazastreifen freigelassen werden. Israelischen Medien zufolge soll es sich um Minderjährige und Frauen handeln. Die israelische Nachrichtenseite "Ynet" meldete zudem, Israel dürfe der Vereinbarung zufolge die Namen der 100 Geiseln, die freikommen sollen, an die Hamas übermitteln. Teil des Deals soll demnach auch sein, dass entführte Mütter und Kinder bei der Freilassung nicht voneinander getrennt werden.

Das ist über die Geiseln bekannt

Die israelischen Behörden haben keine Namen von Geiseln genannt. Die Nachrichtenagentur AFP konnte durch Gespräche mit Angehörigen und die Berichterstattung in Israel 210 der Entführten identifizieren. Dabei ist allerdings ungewiss, wie viele der Geiseln noch leben. Die Hamas behauptet, mehrere Entführte seien durch israelische Luftangriffe getötet worden. Bisher barg die israelische Armee die Leichen von zwei Geiseln.

Vier der Geiseln ließ die Hamas bereits vor der jetzigen Vereinbarung mit Israel frei. Außerdem befreite die israelische Armee bei ihrem Einmarsch in den Gazastreifen eine Soldatin. Unter den 210 von AFP identifizierten Geiseln sind mindestens 35 Kinder und Jugendliche. Eine von ihnen, die US-Bürgerin Natalie Raanan, wurde am 20. Oktober zusammen mit ihrer Mutter freigelassen – kurz vor ihrem 18. Geburtstag. 17 Geiseln sind zehn Jahre alt oder jünger.

Freilassung Hamas-Häftlinge

Im Gegenzug soll Israel bis zu 300 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen entlassen. Den Häftlingen werden unter anderem das Werfen von Brandbomben, Brandstiftung oder Messerattacken zur Last gelegt. Israelischen Medienberichten zufolge soll darunter niemand sein, der wegen Mordes verurteilt wurde.

Gericht lehnt Einspruch gegen Geisel-Deal ab:

Israels Oberstes Gericht hat Medienberichten zufolge einen Einspruch gegen die Vereinbarung zum Austausch von Geiseln aus Israel gegen palästinensische Häftlinge abgelehnt. Die Richter sahen keinen Grund für ein Eingreifen des Gerichts gegen den Beschluss der Regierung, im Zuge eines Abkommens mit der islamistischen Hamas palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen für in den Gazastreifen verschleppte Geiseln aus Israel auszutauschen, wie die israelische Zeitung "Haaretz" und der TV-Sender N12 am Mittwoch berichteten. Die Regierung sei befugt, solche Abkommen zu schließen.

Mit dieser Entscheidung wird eine wichtige Hürde für die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas genommen. Nach israelischem Recht können Angehörige von Terroropfern gegen die Freilassung bestimmter palästinensischer Häftlinge Einspruch einlegen. Für eine solche Petition beim Obersten Gericht haben sie 24 Stunden nach einem solchen Regierungsbeschluss Zeit.

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