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Österreich isst zu fett & salzig

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Ernährung und nicht übertragbare Krankheiten: Mehr als zwei Drittel der Todesfälle in der Europa-Region der Weltgesundheitsorganisation gehen auf diese Erkrankungen zurück, das gilt im Kern auch für Österreich. Am häufigsten sind dabei Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Krebs. Übergewicht und Adipositas sind neben dem Rauchen und dem Alkoholkonsum die wichtigsten beeinflussbaren Faktoren. Auch in Österreich gibt es in Sachen Ernährung deutliche Defizite, wie zuletzt der Ernährungsbericht 2012 zeigte. Die Österreicher essen weiterhin zu fett, zu salzig und zu wenig Obst und Gemüse.

Fazit der groß angelegten Untersuchung: Die Österreicher essen zu fett, zu salzig und zu wenig Obst und Gemüse.  Dennoch: Der Nährstoffstatus ist im Wesentlichen gut.

Hier die wichtigsten Ergebnisse:


Zunahme von Übergewicht bei Kindern, Stabilisierung bei Fettleibigkeit: Bei den Sieben- bis 14-jährigen Schulkindern sind 24 Prozent übergewichtig oder adipös (fettleibig). Übergewicht ist im Vergleich zu 2008 von elf auf 17 Prozent Anteil gestiegen. Beim schweren Übergewicht (Fettleibigkeit/Adipositas; rund acht Prozent insgesamt) ist die Häufigkeit bei Buben gleich geblieben, bei Mädchen gesunken. Knapp vier Prozent sind untergewichtig, Mädchen doppelt so häufig wie Buben.
40 Prozent der 18- bis 64-Jährigen sind in Österreich übergewichtig, zwölf Prozent davon sind adipös. Übergewicht und Adipositas steigen mit zunehmendem Alter bei beiden Geschlechtern an, wobei beides bei Männern deutlich häufiger auftritt (Männer: 52 Prozent; Frauen: 28 Prozent).
Ab 65 Jahren gibt es einen Rückgang bei Übergewicht, hingegen einen Anstieg von Untergewicht. Bei den 65- bis 80-Jährigen sind ein Drittel (33 Prozent) übergewichtig oder adipös (200: 40 Prozent), Frauen deutlich häufiger als Männer betroffen (Männer: 28 Prozent, Frauen: 37 Prozent). Allerdings weist mehr als die Hälfte der älteren Menschen einen zu hohen Körperfettanteil auf
Zu viel Fett, zu viel Salz: Die Fettqualität ist verbesserungswürdig. In allen Bevölkerungsgruppen zeigte sich ein zu hoher Konsum an gesättigten Fettsäuren. Verantwortlich dafür ist vor allem ein zu häufiger Konsum an Fleisch- und Wurstwaren. Die Zufuhr an mehrfach ungesättigten Fettsäuren könnte optimiert werden, z.B. durch häufigeren Konsum von Fisch oder hochwertigen pflanzlichen Ölen
In allen Altersgruppen wird mehr Kochsalz zugeführt als maximal empfohlen. Bei mehr als der Hälfte der Erwachsenen und älteren Menschen liegt die Aufnahme sogar über dem als gesundheitlich bedenklich eingestuften Wert von zehn Gramm pro Tag (das entspricht ca. zwei Teelöffeln)
Lediglich Schulkinder nehmen die mindestens empfohlenen 50 Prozent an Energie durch Kohlenhydrate zu sich - im Mittel stammen bei den Schulkindern hier aber mehr als die maximal empfohlenen zehn Energieprozent aus Zucker. Komplexe Kohlenhydrate (stärkehaltige Lebensmittel) werden nach wie vor zu wenig konsumiert. Eine Folge davon ist eine zu niedrige Ballaststoffzufuhr (zusätzlich verstärkt durch einen zu geringen Verbrauch an Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten). Sie liegt im Durchschnitt klar unter der Empfehlung von 30 Gramm pro Tag
Die Zufuhr an Protein war hingegen in allen untersuchten Altersgruppen zufriedenstellend
Bei den meisten Vitaminen und Mineralstoffen ist die Zufuhr ausreichend. Bei einigen hingegen bestätigten sich bereits bekannte Defizite. Zu diesen "Risikonährstoffen" zählen Vitamin D, Folsäure, Kalzium und Jod. Hinzu kommt Eisen bei Schulkindern und Frauen im gebärfähigen Alter (unter 50 Jahren). Grenzwertig ist die Zufuhr von Magnesium bei männlichen Erwachsenen und älteren Menschen sowie bei den älteren Menschen Vitamin A und C und Zink
In allen untersuchten Bevölkerungsgruppen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Konsummengen für Obst und Gemüse liegen deutlich unter den Empfehlungen. Ältere Menschen konsumieren am wenigsten davon