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Wie die Farben der Mode der Umwelt schaden

Färben ist das größte Umweltproblem der Modeindustrie. Es gibt jedoch jedoch realistische Ansätze, die sich um Lösungen bemühen.

Heute Redaktion
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Bei den ganzen Bildern von Mülldeponien vergisst man auf den Teil der Produktion, der dem Planeten am meisten Unheil zufügt: das Färben. Farben sind zwar für die Modewelt zentral, für die Umwelt können sie jedoch giftig sein. Färbetechniken haben demnach einen beträchtlichen negativen Einfluss auf die Klimakrise.



Hoher Wasserverbrauch


Beim Färben wird viel Wasser verbraucht. Jährlich sind es sechs bis neun Billionen Liter Wasser, die die Textilindustrie für die Produktion von Stoffen benötigt. Ein möglicher Lösungsansatz beinhaltet die alternative Verwendung von Bakterien als Färbemittel für Kleidung. Dieser Vorgang würde 500 Mal weniger Wasser brauchen.



Viele Chemikalien


Das verwendete Wasser besteht zu zwei Dritteln aus Chemikalien. Mit ihnen wird die Farbe auf der Kleidung fixiert. Diese landen dann jedoch im Abwasser, wodurch die Flüsse in Ländern wie Bangladesch, Indien und China einen säurehaltigen Farbstich erhalten. Einige der Chemikalien, die bei uns in Europa verboten sind, werden in Indien verwendet - und dennoch importiert. Auch hier gibt es einen Lösungsansatz: Ein Biotech-Unternehmen namens "Colorifix" hat sich beispielsweise auf die Weiterverwendung von Melasse, eines Nebenprodukts von Zucker, spezialisiert. Dieses kann zu Farbstoffen verarbeitet werden.

Wichtige Einkommensquelle in Schwellenländern

Man darf bei all dem Innovationsmut nicht außer Acht lassen, dass Färbereien eine Hauptbeschäftigungsquelle in Schwellenländern darstellen. In Bangladesch bestehen 81 Prozent der Exportwirtschaft in der Textilindustrie. 80 Prozent der Arbeitskräfte der internationalen Bekleidungsindustrie sind Frauen. Eine der wenigen realistischen Möglichkeiten keine drastische Veränderung zu vollziehen, sondern sukzessive und innovativ vorzugehen besteht in staatlicher Intervention und einem globalen, einheitlichen Handeln.



Kreislaufwirtschaft aufbauen


Daneben kommt es im Wesentlichen auf die Konsumkultur an: Jeder nachhaltige Ansatz wird zerstört, wenn das Produkt im Müll landet oder die Lieferkette ausbeuterisch ist. Eine Kreislaufwirtschaft könnte diese Kette unterbrechen, wenn sie weltweit umgesetzt würde. Bei diversen innovativen Unternehmen werden natürliche Farbstoffe verwendet und Stücke aus der Kollektion von Kunden zurückgekauft, die dann wieder für die Herstellung einer neuen Kollektion verwendet werden.

(GA)

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