Öffnen Schulen, bricht das Gesundheitssystem ein

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte schon bei der Pressekonferenz am Montag an, dass wir uns in einem Marathon befinden. Zunächst sprach man davon, dass die Maßnahmen bis Ostern andauern würden. Nun ist von einer Lockerung nicht mehr die Rede. Im Gegenteil. Die bisherigen Anordnungen wurden sogar ergänzt: In Supermärkten herrscht ab Mittwoch eine Maskenpflicht.

In der selben Pressekonferenz klärte Kurz darüber auf, dass man bereits fast am Ende der Fahnenstange sei, was die Maßnahmen betrifft. Damit ist womöglich die totale Ausgangssperre gemeint, die als letzter Schritt anfallen könnte. Simulationsrechnungen der TU Wien zeigen aber, dass noch drastischere Vorschriften gar keinen großen Unterschied machen würden. Viel wichtiger sei es, die aktuellen Maßnahmen für einige Zeit strikt durchzuziehen.

Gesundheitssystem würde zusammenbrechen

Auch wäre es falsch, wie schon bereits mehrmals erwähnt, von einen Tag auf den anderen in den Alltag zurückzukehren. Das Virus würde sich rasch ausbreiten. Die vergangenen Wochen wären umsonst gewesen.

Niki Popper der TU Wien geht laut den Berechnungen davon aus, dass mit den aktuellen Maßnahmen die Zahl der Infizierten ab dem Sommer langsam zurückgehen wird. Ein ähnliches Szenario würde es aber auch geben, wenn die Arbeitsplätze ab Ostern wieder öffnen würden. Schulen müssten jedoch geschlossen bleiben. Der Rückgang wäre langsamer, das Gesundheitssystem würde aber nicht an seine Grenzen kommen.

Öffnen die Schulen jedoch wieder, dann würde sich laut der TU eine zweite Corona-Welle nicht mehr aufhalten lassen. Die Zahlen der Infizierten würden explodieren. Selbst wenn man die Schulen nur zwei Wochen vor der Matura öffnen würde, weiterhin auf soziale Distanz und 50 Prozent Reduktion der sozialen Kontakte setzen würde, wäre das Gesundheitssystem maßlos überfordert.