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Warum Sie ihren Rotz essen sollten

Diese Studie hat sicher Spaß gemacht: Forscher liefern nun eine wissenschaftliche Ausrede, warum man seinen Rotz essen sollte.

Heute Redaktion
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Rotz, Nasenschleim, Nasensekret, Popel, Rotz, Schnodder, Nasenrammel, Nasenkäfer, Nasenbär. Wie sagen Sie zu dem, was aus der Nase kommt?

Schreiben Sie es uns in den Kommentaren, aber lesen Sie hier zuerst, warum unser Naseninhalt gar nicht ekelhaft, sondern sogar gesund ist.

Kinder erwischt man regelmäßig dabei, auch erwachsene Zeitgenossen gab es schon, die es in der U-Bahn gedankenverloren praktizieren: In der Nase bohren.

Gut für die Zähne

Forscher aus den USA fanden nun heraus, dass Nasenschleim gut für die Zähne ist. Die darin enthaltenen "Mucine", schützen die Zähne vor einem bestimmten Bakterium namens Streptococcus mutans, das Säure erzeugt und den Zahnschmelz zerstört.

Schleim-Zahnpasta

Im Fachmagazin "Applied and Environmental Microbiology" wurde das nun publiziert. Forscher wollen nun synthetische Mucine nachbauen, die dann in Zahnpasta oder Kaugummi verwendet werden könnten.

Die Forscher glauben auch, dass der Nasenschleim gegen Atemwegsinfekte, Magengeschwüre und sogar HIV wirken können.

Der Schleim tötet die Bakterien nicht, er hindert sie nur daran, Schaden anzurichten. Von vielen wird das als vorteilhafter gesehen, als der Einsatz von Antibiotika, die auch "gute" Bakterien töten.

Schützenhilfe aus Österreich

Auch ein Innsbrucker Lungenspezialist hat die Vorteile des Rotz-Essens erkannt. Professor Friedrich Bischinger ist überzeugt, dass Nasenbohrer gesünder, glücklicher und vielleicht sogar mehr mit ihrem Körper im Reinen sind.

Das Tabu rund um's Nasebohren sollte abgebaut werden, Eltern müssten ihre Kinder sogar dazu ermuntern, ihren Rotz zu essen.

"Der Verzehr von eingetrocknetem Nasensekret ist eine großartige Möglichkeit, sein Immunsystem zu stärken", so Bischinger. "Medizinisch macht das sehr viel Sinn und ist völlig normal."

Die Nase fungiert laut Bischinger als Filter, viele Bakterien werden vom Eindringen in die Atemwege abgehalten. Genau diese Bakterien können, wenn sie in den Magen gelangen, als Medizin wirken. (csc)